Das Kelag-Kraftwerk Forstsee heißt nicht umsonst "Schau-Kraftwerk". Denn selten gibt es in einem Gebäude so viel zu schauen – etwa auf die Spiegelungen des Wörthersees, historische Stromgeneratoren und nicht zuletzt auf vielfältige Kunstwerke.
Derzeit wird das rund 100 Jahre alte Baumgartner-Juwel von einer Künstlerin bespielt, die für das technische Ambiente geradezu prädestiniert erscheint. Schließlich ist Melitta Moschik gelernte Mathematikerin und hat sich bisher vor allem mit wissenschaftsbasierter Konzept- und Multimediakunst einen Namen gemacht. In Saag präsentiert die gebürtige Villacherin eine Werkserie ("Interfaces"), in der sie Bildzeichen der digitalen Kommunikation zu "Tafelbildern" aus Acrylglas transformierte.
Verteilt über das Kraftwerk erinnern ihre Buttons und Icons an die Digitalisierung aller Lebensbereiche und schlagen zugleich eine Brücke zum Genius Loci: So finden sich unter den von ständiger Energiezufuhr abhängigen Piktogrammen auch Symbole für "Sonne" oder "Wasser", die in transluzentem Blau und Grün den See reflektieren.
"Fasziniert von der visuellen Kraft" solcher Zeichen, will Moschik auch die dahinter liegenden "Mechanismen der Kontrolle" sichtbar machen. Im Dialog mit Giselbert Hokes Wandgemälde befeuert sie aber in erster Linie die Schaulust – und auch die Freude, an derartigen Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine teilhaben zu dürfen.