"Nicht abgesagt ist das neue Ausverkauft." Das sei das Motto der Stunde, nimmt es Gert Prix mit Humor. Der Leiter des Klagenfurter Eboardmuseums und Veranstalter hat nach der Coronapandemie ein neues Credo gefunden. Die Pandemie traf das Eboardmuseum – wie alle anderen Kulturveranstalter auch – mit voller Wucht.
Aber mittlerweile habe man sich davon erholt: "Seit Mai 2021 geht es eigentlich ziemlich ohne Unterbrechungen durch", sagt Prix, der sich als Museumsleiter, Kaffee-Zubereiter, Teppichsauger, Musiker, Konzert-Veranstalter und Reparateur sieht. 10.000 Besuche zählt das Haus: Ungefähr 6000 Besuche entfallen auf die 50 bis 60 Konzerte pro Jahr und 4000 auf den Museumsbetrieb. "Bei den Konzerten ist der Besuch wieder einigermaßen auf normalem Niveau", sagt Prix, jedoch würde man bemerken, dass die Menschen sparen müssen: Die Teuerungen sind bei den Menschen angekommen. "Wir haben deshalb unsere Preise möglichst nicht erhöht. Ich habe lieber 20 Leute mehr im Raum." Zuschüsse von Stadt und Land würde man bekommen. Ein Konzert koste jedoch zwischen 3000 und 4000 Euro. "Unsere Gesamtkosten bei den Konzerten liegen im unteren sechsstelligen Bereich", sagt Prix – so um die 100.000 Euro. "Die Stadt gibt heuer 20.000 Euro. Vom Land habe ich noch keine Rückmeldung", sagt der Museumsleiter. Ohne Engagement gehe aber gar nichts, denn das Team besteht nur aus sechs Leuten. Seit zwei Jahren ist das Museum auch Kärnten-Card-Betrieb: Die finanzielle Abgeltung sei nicht so gut, aber man würde viele Leute bekommen, die kein Spezialpublikum sind. Das Eboardmuseum ist in seiner Ausrichtung einzigartig: Über 2000 Instrumente, viele davon von berühmten Musikern, stehen zum Anfassen auf 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zur Schau.
Am 2. März gastieren die "Viennese Ladies" ab 20 Uhr im Eboardmuseum: ein elfköpfiges Frauen-Ensemble der Extraklasse, das gerade das erste Album veröffentlichte. Prix freut sich auch auf "The Rubettes", die bei ihm unter dem Namen "Sugar Baby Love" – gleichzeitig der Titel eines ihrer größten Hits – auftreten. Sie kommen am 13. Mai ins Eboardmuseum. Und für die Song-Contest-Party am 12. Mai verhandelt er gerade mit einem ehemaligen Teilnehmer. "Es läuft gar nicht schlecht." Klingt gut, in Zeiten der Krise.