"Ein Platz für junge Leute. Ein Platz, an dem Kultur entstehen darf. Ein Platz, an dem Austausch stattfindet." Das ist es, was der Verein "Urban Playground" in Klagenfurt sein will. Dieser "städtische Spielplatz", wie er übersetzt heißt, soll Anlaufstelle sein für alle, die gerne Teil einer Gemeinschaft sind und zusammen etwa Graffitis sprühen, näher an Kunst und Kultur herangeführt werden oder skaten wollen.
"Unsere Vision ist es, ein Kunst- und Kulturzentrum zu errichten, um genau diesen verschiedenen Sparten ein Zuhause zu geben. Wir wollen unsere Zukunft selbst mitgestalten und arbeiten daher leidenschaftlich an der Entwicklung von Klagenfurt und Kärnten als Standort und Lebensraum für urbane Kultur", sagt Leon Bernhofer aus dem Führungsteam. Dabei geben sie jungen Künstlerinnen und Künstlern eine Möglichkeit, sich zu entfalten und zu präsentieren.
Zusätzlich zu Berndorfer gehören auch noch Isabell Winter, Peter Piuk, Valentin "Mogli" Pezzei zum "harten Kern". Sie sind ein Freundeskreis, der auch gemeinsame Interessen mit Schwerpunkt auf Hip Hop teilt. "Wir wollen, dass die Szene nicht immer negativ dargestellt wird und versuchen, das auch der breiten Masse zu vermitteln", erklärt Winter. "Graffiti etwa ist nicht nur Sachbeschädigung, sondern auch eine Kunstform und von einem Haus zum nächsten zu springen, ist kein Vandalenakt, sondern etwas, das Parkour genannt wird." Mit teilweise kostenfreien Workshops wollen "wir einen einfachen Zugang zu Kunst, Kultur und Sport ermöglichen. Zusätzlich soll der "Spielplatz" auch ein Treffpunkt für Leute aus problematischen Verhältnissen sein, der eine Möglichkeit bietet, sich zu entfalten. Anschluss finden und Akzeptanz sowie Respekt erfahren, das ist dem Team wichtig.
Mit Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Sporttrainerinnen und -trainern sowie Größen aus der Kunst- und Kulturszene decken sie dabei einige Gebiete der Jugendkultur ab und schaffen eine Gemeinschaft. "Wenn wir von 'Urban Playground' sprechen, sind wir also viel mehr als nur wir vier. Diese Gemeinschaft macht uns zum Kollektiv", erklärt Pezzei.
Aus diesem Grund nahm auch nicht nur das Führungsquartett am Mittwoch den Anerkennungspreis für besondere Leistungen im Bereich der freien Kulturarbeit im Rahmen der Kulturpreisverleihung des Landes Kärnten entgegen. Auf die Bühne begleitete sie eine Vielzahl an Vereinsmitgliedern. "Unser Antrieb ist das enorme Potenzial, das wir in Klagenfurt und Kärnten sehen und das wir auch nutzen. Dafür braucht es auch die Unterstützung aus öffentlicher Hand und Politik."
So auch im kommenden Jahr, für das der gemeinnützige Verein bereits einiges geplant hat: "Einer unserer Projektschwerpunkte wird auf der Entwicklung des Europaparks liegen", verrät Gründungsmitglied Piuk. In der geplanten Umgestaltung sehen sie die einmalige Chance, einen lebendigen Sport- und Kulturort zu schaffen. Dieser soll dann das ganze Jahr über bespielt werden und der Öffentlichen zur Verfügung stehen. Aber auch einige Veranstaltungen sowie diverse Kurse sind im Laufe des Jahres geplant.
Daniela Winkler