"Das Land Kärnten hat im Jahr 2021 das höchste Kulturbudget seit sechs Jahren zu verzeichnen. Über 27,44 Millionen Euro – 2016 waren es 24 Millionen – konnten wir der Kultur zur Verfügung stellen", sagt Landeshauptmann Peter Kaiser einigermaßen stolz über den jüngsten Kulturbericht, der über "eine Fülle ambitionierter, kreativer, innovativer und anspruchsvoller kultureller Aktivitäten im vergangenen Jahr" Rechenschaft ablegt. Neben der Sanierung des mittlerweile als kärnten.museum wiedereröffneten Rudolfinums setzte man 2021 vor allem Schwerpunkte im Bereich der Baukultur und führte das Jubiläumsprojekt CarinthiJa 2020 fort, was zum Teil die Mehrausgaben von rund 570.000 Euro gegenüber dem Jahr davor erklärt.
Spitzenreiter Stadttheater
Die meisten Subventionen erhielt das Stadttheater Klagenfurt (9,47 Millionen), das durch coronabedingte Einsparungen einen geringeren Förderbedarf (minus 7,75 Prozent) hatte. Unter den großen Kultureinrichtungen folgen das im Vorjahr noch geschlossene Landesmuseum Rudolfinum (7,48 Millionen), das Landesarchiv (1,25 Millionen) sowie das Museum Moderner Kunst Kärnten (0,71 Millionen), das zuletzt verstärkt Kunstwerke ankaufte. So wurden insgesamt 33 Arbeiten (19 von Frauen und 14 von Männern) in der Höhe von 256.247 Euro erworben – eine Steigerung von 30,8 Prozent.
Nach Sparten gegliedert, flossen die meisten Gelder (siehe Grafik) in den Bereich "Museen, Archive, Wissenschaft" (10,96 Millionen) sowie in die "Darstellende Kunst" (10,72 Millionen). In die Brauchtums- und Heimatpflege investierte man 377.996 Euro, was einem Plus von rund 25 Prozent entspricht. Nach den zahlreichen Absagen im ersten Coronajahr bedeutet das eine gewisse Rückkehr zur Normalität, wie auch Kulturreferent Kaiser betont: "2021 wurde in allen Bereichen der Kultur ein Wiederauferstehen gefeiert, sei es im Stadttheater Klagenfurt, das sein Programm wieder wie gewohnt aufgenommen hat, seien es die Ausstellungen im MMKK oder die Brauchtumsmesse mit rund 30.000 Besucherinnen und Besuchern."
Schwerpunktjahr Baukultur
Mit rund 950.000 Euro wurde das Schwerpunktjahr für Baukultur gefördert. 472.500 davon flossen in das Projekt "Thinking Domenig", das dem Andenken des Architekten Günter Domenig gewidmet war. Zusätzliche 200.000 Euro gingen in Erhaltungsmaßnahmen für dessen Steinhaus am Ossiacher See.
Bei den einzelnen Vereinen und Kulturverbänden erhielt die höchste Subvention der Carinthische Sommer (392.100), der allerdings ein Förder-Minus von knapp 40.000 Euro verzeichnete. Auf den Rängen folgen: der Verein "Blauer Würfel & kidsmobil" (380.000 Euro plus 38.000 Euro Miete), die Komödienspiele Porcia (180.000 Euro), das Festival Trigonale (172.500), die neuebuehnevillach (170.000), die Erwachsenenbildung (134.000), die Kulturzeitschrift "Die Brücke" (127.110), der Naturwissenschaftliche Verein (127.000), das klagenfurter ensemble (110.000), die Musikwochen Millstatt (105.000), der Geschichtsverein (95.600), der Musikverein (95.000), der Friesacher Burgenbau (80.000 Euro), der Sängerbund (78.000), der Blasmusikverband (70.000), der Amateurtheaterverband (70.000), der Theaterverein Wolkenflug (60.000), Klassik in Klagenfurt (47.000), das Musikforum Viktring (46.5000 Euro), die Wörthersee Classics (45.000 Euro) oder die Kärntner Landsmannschaft (42.500).
Brauchtumsmesse & Co.
Nicht unerhebliche Beträge gingen auch in die Organisation von CarinthiJa 2020 (208.900) sowie an die Brauchtumsmesse (131.700). An die freien Kulturinitiativen und Kulturzentren wurden insgesamt 874.740 Euro ausgeschüttet. Auch in die Filmwirtschaft hat das Land investiert: rund 371.329 Euro. 230.500 davon flossen in Projekte der Carinthia-Film-Commission, die unter anderem Filme wie "Klammer" oder "White Christmas" förderte. Die Galerien und Künstlervereinigungen erhielten 152.876 Euro, 83.000 allein der Kunstverein Kärnten.
Neben trockenen Fakten sind im jüngsten Kulturbericht auch diverse Tätigkeitsberichte sowie die Porträts der einzelnen Kulturpreisträger zu finden. Für die Kulturpreisfeier wurden 2021 übrigens 29.356 Euro ausgegeben, ohne Preisgelder versteht sich (rund 66.000 Euro). Die Herstellung des 100-seitigen Kulturberichts selbst – er ist in Kürze online auf dem Kulturchannel des Landes abrufbar – schlug sich mit schlanken 4248 Euro zu Buche. Im Jahr davor waren es noch 6558 Euro.