Neues Organisationsteam, sechs Künstlerinnen und Künstler und als Gewinn eine exklusive Solo-Show – das sind die harten Fakten des diesjährigen Kleinkunstpreises Herkules in Klagenfurt. Seit 15 Jahren gibt es diesen Preis, der sich mittlerweile zu einem Fixpunkt in der heimischen Kabarettszene entwickelt hat. Nun steht der vom Klagenfurter Mario Kuttnig ins Leben gerufene Preis vor einigen Veränderungen. 

Kuttnig wird die Organisation dem Kulturverein "Slamifyoucan" übergeben: Carmen Kassekert und Gilbert Blechschmied werden den Kleinkunstpreis in Zukunft organisieren: "Gezögert habe ich nicht sehr lange. Mir war aber klar, dass ich das nur mit jemandem zusammen mache, dem ich vertraue. Und ich weiß, dass da jahrelange Veranstaltungsexpertise dahinter steckt. Deshalb bin ich sofort auf Carmen zugegangen", sagt Blechschmied. Ihn hat es 2009 nach Klagenfurt verschlagen, der Liebe wegen ist er geblieben und sieht sich mittlerweile als "Kärntner mit oberösterreichischem Migrationshintergrund". 

Kassekert hat 2009 die Liebe zum Poetry Slam entdeckt. "Dann wollte ich zu einer Veranstaltung gehen und habe bemerkt, dass es leider in ganz Kärnten keine gab." Spontan entschied sie sich, selbst einen zu veranstalten, "und die Geschichte von "Slam if you can!" (Anmerkung: Der Dichterwettstreit in Kärnten, den sie organisiert) war geboren." Und auch Blechschmied beschreitet diesen Weg schon länger. "Viele Stars der deutschen Comedy-Szene kommen mittlerweile aus dem Poetry Slam. Ich bin ein großer Freund der Talentförderung und weiß, dass wir in Österreich einen richtig starken Unterbau an Künstlerinnen und Künstlern haben." Sein Ziel ist es, diese nach Kärnten zu holen und dem Publikum vorzustellen.

Die beiden kennen sich auch vom Poetry Slam, gemeinsam organisierten sie bereits mehrere Comedy Slams an der Uni Klagenfurt und merkten, dass sie "sehr gut zusammenarbeiten." Nun können sie gemeinsam den Kleinkunstpreis als Fixpunkt der Klagenfurter Kulturlandschaft neu interpretieren und haben dabei ein großes Ziel: "Was wir in Kärnten dringend brauchen, ist jüngeres Kabarettpublikum." Wichtig ist ihnen dabei aber auch, das "traditionsbewusste Publikum" weiterhin zu begeistern. "Daran arbeiten wir nun seit fast einem Jahr."

Stattfinden wird der Hercules ab heuer im Lakeside Park Klagenfurt, der Platz für 400 Personen hat. "Wir wollen den Spagat zwischen einer jüngeren Zielgruppe und dem traditionellen Kabarettpublikum schaffen. Dazu braucht es unserer Meinung nach auch eine Veränderung der Location." Neu ist in diesem Jahr aber nicht nur der Austragungsort, sondern auch, dass das Publikum über Siegerin und Sieger entscheidet. Wer auch immer gewinnt, bekommt "neben Ruhm, Ehre und Preisgeld auch die Möglichkeit eine exklusive Solo-Show in Klagenfurt zu spielen."

Und was bereits jetzt feststeht: Christian Schwab, der selbstironische Kabarettist aus dem Lavanttal wird am 28. Oktober die Moderation übernehmen. Wer gerne seine Kabaretteinlagen zum Besten geben will, kann sich noch anmelden (www.lachamol.at).