Ohne großen Pomp wurde am Samstagabend im Congress Center Villach der Carinthische Sommer 2022 eröffnet. Statt einer Festrede gab es diesmal kurze Grußworte von Landeshauptmann Peter Kaiser und ein Expertengespräch vor dem Eröffnungskonzert, in dessen Mittelpunkt die von einer künstlichen Intelligenz vollendete 10. Sinfonie von Ludwig van Beethoven stand. Zuvor verwies Intendant Holger Bleck auf das diesjährige Festivalmotto „Die Zerbrechlichkeit der Geometrie“ – eine Hommage an den vor zehn Jahren verstorbenen Architekten Günther Domenig. Wie dieser „in einer Zeit mit ungeheuerlichen Verwerfungen aufgewachsen“ sei, so würden sich auch heute durch Pandemie und Krieg „sicher geglaubte gesellschaftliche und politische Werte und Grenzen“ verschieben. Dem wolle man mit künstlerischen Mitteln entgegentreten, nämlich mit einer spannenden Mischung aus Klassik, Jazz und Crossover an verschiedenen Spielorten zwischen Villach und Ossiach, darunter auch in Domenigs Steinhaus am Ossiacher See.