Kurt Equiluz ist tot. Der Kammersänger ist älteren Staatsopernbesucher heute noch als Pedrillo in Mozarts "Entführung aus dem Serail" in bester Erinnerung. Aber auch als Monostatos in der "Zauberflöte" oder Minister in Puccinis "Turandot" sang sich der gebürtige Wiener in die Herzen des Publikums. Sein eigentliches Metier blieb dennoch der Oratoriengesang. Nun ist der Barockspezialist am Montag kurz nach seinem 93. Geburtstag verstorben, wie seine Familie der APA mitteilte.
Den Gang in die Musik trat der am 13. Juni 1929 geborene Equiluz standesgemäß als Altsolist im Chor der Wiener Sängerknabe an. Nach dem Studium an der Österreichischen Staatsakademie von 1944 bis 1950 folgte bereits das Engagement an der Wiener Staatsoper - 1950 noch als Chorist, 1957 dann als Solist. Vor allem in tenoralen Bufforollen feierte Equiluz Erfolge, bis er hier 1983 in Pension ging. Da war Kurt Equiluz bereits zum Kammersänger ernannt worden (1980).
Ab 1964 gab der Sänger parallel sein Wissen an die jüngere Generation weiter und unterrichtete an der Musikhochschule in Graz, wo er ab 1971 als Professor für Oratoriengesang tätig war. Von 1981 bis 1998 folgte eine Professur an der Wiener Musikhochschule.
Bleiben wird von Kurt Equiluz aber nicht nur sein Engagement für die nachfolgenden Künstlergenerationen, sondern auch sein breites Œuvre, das er auf Platte hinterlassen hat. Dazu gehört als herausragender Meilenstein die Einspielung sämtlicher Bach-Kantaten und Passionen (Teldec) mit dem Concentus musicus unter Nikolaus Harnoncourt, in der Equiluz alle Evangelistenpartien interpretierte.