Während weite Teile der Öffentlichkeit Ingeborg Bachmann vor allem als Schriftstellerin kennen, war sie jedoch auch der Philosophie zugeneigt. Von 19. bis 21. Mai findet nun im Robert-Musil-Institut in Klagenfurt eine internationale Tagung statt: Dabei werden sich Expertinnen und Experten aus Philosophie und Literaturforschung mit der Philosophin Ingeborg Bachmann auseinandersetzen.
Die Literatin hatte von 1945 bis 1950 Philosophie, Psychologie, Germanistik und Rechtswissenschaften studiert. 1950 schloss sie ihr Studium der Philosophie mit einem Doktorat ab. Doch obwohl sie eine exzellente Kennerin der zeitgenössischen Philosophie und Erkenntnistheorie war, hätte sie damals "so gut wie keine Chance" auf eine wissenschaftliche Laufbahn in dem Fach gehabt – dieses war zu dieser Zeit rein männerdominiert, teilten die Veranstalter am Dienstag in einer Aussendung mit.
Tagungsleiterin Alice Pechriggl (Institut für Philosophie an der Universität Klagenfurt) hat die Tagung gemeinsam mit Marion Heinz (Philosophische Fakultät an der Universität Siegen) konzipiert. Bachmann hatte sich in diversen Radiosendungen der Philosophie gewidmet, vor allem aber wob sie sie in ihre Dichtung ein. Ihr besonderes Interesse galt dem Widerspruch zwischen der neuen Ontologie Heideggers und der sprachphilosophisch fundierten Metaphysikkritik Wittgensteins.