Überraschungseffekte, Grusel und Horror – das erwartet die Zuseherinnen und Zuseher von "Drakula", dem Puppenoperntheater im Klagenfurter Jugendstiltheater. Aber keine Sorge, es gibt kein Blut, das durch die Gegend spritzt.
Worum es geht? Der Protagonist, die Puppe "MOŽ!", wird immer kränker. Er fühlt sich schwach und sein Gesicht ist ganz blass. "Es muss wohl das Werk eines Vampirs sein", weiß Yves Brägger, der gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Tea Kovše das Autorenduo rund um die "MOŽ!"-Trilogie bildet. Die Geschichte von Dracula ist keine neue, das Stück basiert auf Bram Stokers 1897 veröffentlichtem Roman.
Brägger und Kovše, die ausgebildete Dramaturgin und Puppenspielerin ist, haben in diesem Jahr den zweisprachigen Theaterverein "T(h)eater Strick / Štrik" gegründet, um sich künstlerisch weiter entfalten zu können. Bereits 2020 spielten sie den ersten Part der Trilogie in Klagenfurt: "Das Ziel des Miniaturpuppentheaters ist es, die eigentümliche und schöne Denkweise der Menschen und ihre Natur zu erforschen sowie sich die Frage zu stellen: Was ist der Mensch?", erläutert Brägger. "MOŽ! sitz mit mir", der erste Teil, ist ein autobiografisches Stück, in dem sein Lebensumfeld, seine Ängste und Sehnsüchte vorgestellt werden. "Wir haben uns hierfür von Kafkas 'Verwandlung' inspirieren lassen", sagt der Linguist. Grundsätzlich bilden mehrere absurde Texte, aber auch Schauerromane wie eben Stokers "Dracula", "Das Bildnis des Dorian Gray" und "Frankenstein" die literarische Grundlage der Projekte.
So ist die Zusammenkunft von "MOŽ!" und Frankenstein für das nächste Jahr angedacht, um die Trilogie zu beenden. "Das letztendliche Ziel wird es sein, dass er seine eigene Puppe erschaffen und somit ein neues Puppenleben kreieren wird." Die Puppen selbst sind für Brägger und Kovše etwas ganz Besonderes: "Wir bauen sie selbst und entwickeln auch die notwendige Technologie, die speziell auf das jeweilige Stück konzipiert ist."
Daniela Winkler