Stimmt es, dass Sie in jungen Jahren in Wien auf der Straße gesungen haben?
Piotr Beczała: Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, war damals ein junger Gesangsstudent und brauchte dringend Geld. Zuerst habe ich auf dem Bau gejobbt. Aber als ich dann bemerkte, dass ich als Straßensänger in einer Stunde mehr verdienen kann als an einem ganzen Tag am Bau, habe ich meine Mütze hingelegt und auf der Straße so zwei, drei Wochen lang gesungen. Als ich dann so richtig eingesungen war, ging ich in die Wiener Staatsoper, damals noch auf den Stehplatz und habe mir alle möglichen Aufführungen angesehen.