Es war ein Stoff, der viele Komponisten inspirierte und Zuschauer faszinierte und es bis heute noch tut: „Orlando furioso“. Schließlich geht es bei diesem 1516 erschienenen, monumentalen Versepos von Ludovico Ariost nicht nur um Liebe und Eifersucht, sondern auch um Zauberei und Wahn, wobei der „rasende Roland“ aus unerfüllter Liebe zu seiner angebeteten Angelica seinen Verstand verliert.
Jetzt wurden ausgewählte Opernarien von verschiedenen Tonschöpfern aus zwei Jahrhunderten im Alban Berg Saal in Ossiach präsentiert, darunter solche vom eher unbekannten Agostino Steffani („Orlando generoso“, 1691), von Johann Joseph Fux („Angelica vincitrice di Alcina“, 1716), Antonio Vivaldi („Orlando furioso“, 1727) oder von Georg Friedrich Händel („Orlando“, 1733).
Diese höchst anspruchsvollen Arien wurden vom katalanischen Countertenor Xavier Sabata, der nur anfänglich manchmal vom Ensemble zugedeckt wurde, mit perfekten Koloraturen, großer Höhensicherheit und Emotionalität gesungen.
Das auf Alte Musik spezialisierte Bach Consort Wien unter der Leitung von Rubén Dubrovsky vermochte, abgesehen von kleineren Unsauberkeiten, den Sänger mit hohem Drive, immenser Vitalität zu begleiten und auch mit Frische – etwa bei den Concerti von Vivaldi und Händel – zu punkten.
Stehende Ovationen und zwei Zugaben!
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