Er war eine Art Kulturklimaverbesserer und ein richtungsweisender Architekt. Das CO2, das er bekämpfte, waren Scheuklappendenken, Großmannssucht und Kommerz. Im Februar 2020 starb Felix Orsini-Rosenberg im Alter von 90 Jahren. Nun wird ihm im Klagenfurter Napoleonstadel eine Ausstellung gewidmet. Es ist zugleich die erstmalige Präsentation des 2016 gegründeten Kärntner Bauarchivs, das sich die Bewahrung des hiesigen baukulturellen Erbes zum Ziel gesetzt hat. Obmann Peter Nigst hat anhand des Nachlasses von Orsini-Rosenberg die wichtigsten Stationen im Schaffen des einstigen Damtschacher Schlossherren sichtbar gemacht, angefangen bei frühen Architekturentwürfen, etwa für eine Siedlung in Ebenthal, über realisierte Sakralbauten (Gmünd, Welzenegg etc.) bis hin zu künstlerischen Beiträgen oder Schriften wie einem „Zersiedelungsmanifest“.
Das „Ortsspezifische und Soziale“ sei charakteristisch für die Bauten Orsini-Rosenbergs, der in „bescheidener, menschenbezogener Haltung“ stets über den „Tellerrand geblickt“ habe, so Nigst. Eine ausführliche Publikation, ein Fotoessay von Gerhard Maurer sowie eine Filmdokumentation mit Otto Kapfinger begleiten die Ausstellung, die Landeskulturreferent Peter Kaiser als „kleines Stück Kärntner Architekturgeschichte“ und wichtigen Beitrag im aktuellen Schwerpunktjahr würdigte. Baukultur sei die „sichtbar gewordene Identität des Landes“, betonte Kaiser einmal mehr und versprach, in diesem Bereich weitere Akzente setzen zu wollen. So werde das Land „viel Geld in die Hand nehmen“, um 2022 das Werk Günther Domenigs zu würdigen, etwa durch Renovierungsarbeiten in dessen Ausstellungsgebäude für die Heft.