Während der heimische Musik- und Theaterbetrieb noch stark unter den Covid-19-Beschränkungen leidet, herrscht im Ausstellungswesen fast schon wieder Normalität. „Wir sind zufrieden mit dem bisherigen Besuch und haben nicht den Eindruck, dass coronabedingt weniger Leute kommen“, meint etwa Elisabeth Wassertheurer vom Liaunig-Museum in Neuhaus. Vor allem Deutsche und „immer wieder auch Schweizer“ zähle man zu den Gästen. „Erfreulicherweise“ kämen „auch viele junge Menschen, die zum ersten Mal“ das Museum besuchten.
Etwas vielschichtiger ist die Situation in der Künstlerstadt Gmünd. „Unsere Galerien und Gastateliers sind gut besucht, da merkt man kaum Unterschiede zu den vergangenen Jahren“, erklärt Erika Schuster von der Kulturinitiative Gmünd. Zu verdanken sei dies vor allem dem verstärkten Zustrom von Urlaubern aus Österreich, insbesondere aus den westlichen Bundesländern. Die Hauptschau in der Stadtturmgalerie über den Künstlerfotografen Edward Quinn („Von Picasso bis Hockney“) leide allerdings unter dem Wegfall von Busreisenden und Schulklassen. „Wenn alles so weitergeht, dann sollten wir heuer auf knapp 8000 Besucher kommen. Das wäre um ein gutes Drittel weniger als im Vorjahr.“ Die erste Vortragsmatinee am vergangenen Samstag sei aber „überraschend gut besucht gewesen“, ergänzt Schuster, die zugleich auf die bevorstehende Veranstaltung mit Porcia-Prinzipalin Angelica Ladurner (15. August, 11 Uhr) hinweist.
Uneingeschränkt positiv fällt eine erste Zwischenbilanz für die Gunter-Sachs-Ausstellung in der Klagenfurter Stadtgalerie aus. „Mit über 6000 Besucherinnen und Besuchern in sieben Wochen können wir im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um fast das Doppelte verzeichnen“, lässt Galeriechefin Beatrix Obernosterer aufhorchen. Die schillernde Persönlichkeit des 2011 verstorbenen Playboys, Sammlers und Fotografen zieht vor allem deutsche Urlaubsgäste an und ist ein ideales Ausflugsziel bei schlechtem Wetter.
Gleiches gilt für die Ausstellung „Manfred Deix trifft Werner Berg“ in Bleiburg. Trotz verspätetem Saisonstart ist auch hier ein Erfolg absehbar. „Wir sind mit den Zahlen sehr zufrieden, obwohl wir keine größeren Gruppen hatten“, freut sich Galerieleiter Arthur Ottowitz. Bis gestern habe man 9500 Besucher gezählt. Die letztjährige Schau mit Käthe Kollwitz und Ernst Barlach (rund 11.000) dürfte damit deutlich übertroffen werden können. Nur die Gottfried-Helnwein-Schau von 2017, deren 23.000 Besucher man ursprünglich angepeilt hatte, erscheint derzeit außer Reichweite.