Mögen Sie Märchen?
Angela Brower: Ja, natürlich. Meine Mutter hat uns ganz viele vorgelesen. Ich liebte damals auch den Walt Disney Film „Cinderella“ sehr und habe ihn öfters gesehen. Deshalb ist es für mich eine besondere Freude, den wunderbaren Charakter des Aschenputtels, dieser Märchenfigur, auf der Bühne erlebbar zu machen.
Die selten aufgeführte Märchenoper „Cendrillon“ von Massenet ist eine klassische Aschenputtel-Geschichte. Sie debütieren jetzt in Klagenfurt in der Titelrolle. Was gefällt Ihnen an der Rolle?
Die Partie ist nicht leicht zu singen, im Gegenteil, eine echte Herausforderung mit vielen schwierigen Passagen, aber insgesamt ist Massenets Musik einfach wunderschön.
Wie laufen die Proben?
Super, wir sind ein tolles Team und unterstützen uns gegenseitig. Ich fühle mich sehr glücklich dabei.
Sie sangen hier in Klagenfurt schon 2013 den Octavian im „Rosenkavalier“ und 2017 die Elisabetta in Donizettis „Maria Stuarda“. Mittlerweile sind Sie karrieremäßig durchgestartet, und singen an führenden Häusern. Vor etwa einer Woche waren Sie auch der Cherubino in Mozarts „Figaro“ bei der Mozartwoche in Salzburg. Warum kommen Sie jetzt wieder ans Stadttheater zurück?
Das ist einerseits die Möglichkeit, diese neue, schöne Rolle erstmalig zu singen. Andererseits fühle ich mich hier in Kärnten sehr wohl: die Berge, das traumhafte Wetter, die netten Menschen, die meine Seele mit Freude erfüllen.
Stammen Sie aus einer musikalischen Familie?
Der Vater spielte Gitarre, meine Mutter Klavier. Schon als Kind liebte ich es, zu singen und dabei solistisch aufzutreten. So durfte ich schon mit zwölf Jahren bei einem Kirchenkonzert ein Solo singen. Als Studentin mochte ich es sehr gern, mit einem großen Orchester zu singen.
Was war Ihr Durchbruch, was Ihre bisherigen Höhepunkte?
Das war zweifellos 2011, als ich erstmalig gemeinsam mit Rolando Villazón den Niklausse in Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ an der Bayrischen Staatsoper in München singen durfte. Das war ein großer Erfolg und ich wurde schlagartig bekannt. Dann: 2015 das Debüt an der Wiener Staatsoper als Rosina in Rossinis „Barbier von Sevilla“ und auch 2019 mein erster Octavian an der Met. Im kommenden Mai freue ich mich auf meine erste Susanna im „Figaro“ unter Marc Minkowski in Bordeaux.
Gibt es eine Traumrolle?
Ja, den Romeo in Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“.
Helmut Christian