Würdigungspreis Musik: Primus Sitter
Gerade ist das Stück „Heisenberg“, für das er die Musik geschrieben hat, vom Düsseldorfer Schauspielhaus an das Akademietheater Wien übersiedelt. Überhaupt hat Primus Sitter zuletzt viel Theatermusik gemacht, darunter auch für das Stadttheater Klagenfurt (2015 „Geschichten aus dem Wiener Wald“, 2017 „Der Talisman“ und zuletzt im April „Antigone“). Die Kompositionstätigkeit war schon immer ein wichtiger Bestandteil in der musikalischen Welt des Gitarristen, der nach seinem Studium am Kärntner Konservatorium nach Nashville/Tennessee ging, wo er 1996 Preisträger bei der International Heritage Jazz-Guitar-Competition war. Der 53-Jährige, der in St. Jakob im Rosental lebt, hat zahlreiche CDs aufgenommen, unter anderem mit The Talltones und dem Upper Austrian Jazz Orchester. Aktuell arbeitet er auch mit dem Autor Alfred Goubran zusammen, der heute die Laudatio halten wird.
Würdigungspreis Baukultur: Hartwig Wetschko
Reinhold, sein um ein Jahr jüngerer Bruder, habe ihm einst „viel Druck gemacht“, das Studium noch vor ihm zu beenden. Beide wurden schließlich Architekten, wie schon ihr Vater. Doch anstatt als Baukünstler Karriere zu machen, wechselte Hartwig Wetschko in den Landesdienst. 18 Jahre lang war er Leiter des Baubezirkes St. Veit, wo er das Wettbewerbswesen und Ortskerne stärkte und gutes Bauen förderte. „Trotz der berechtigten Kritik an der Baukultur ist punktuell einiges gelungen“, gibt sich der 62-Jährige bescheiden. Seit 2018 leitet Wetschko den Bereich „Raumordnung“ und ist als solcher bemüht, Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. Das gilt für die Zersiedelung ebenso wie für den Umgang mit Investoren. Seinen Mitarbeitern „eine Haltung mitzugeben, die Transparenz und Sauberkeit einfordert“, ist ihm ein besonderes Anliegen.
Würdigungspreis Volkskultur: Hans Mosser
Er versteht „Volkskultur als Ganzheitskultur“: Rund 25 Jahre lang hat Hans Mosser den Gemischten Chor Griffen geleitet, in dem er immer noch singt. Für Radio Kärnten hat er Hunderte Sendungen moderiert (darunter die „Ratschberg-Post“) und wollte immer vermitteln, dass die „Kultur im Volk“ ist. Aus dieser Haltung heraus hat Mosser, der im Brotberuf als Lehrer an der HAK Völkermarkt unterrichtet hat, auch immer eine große Nähe zur slowenischen Volksgruppe gepflegt: „Singen ist eine Brücke zum Nachbarn, zum Menschen“, ist Hans Mosser überzeugt. Für seinen Einsatz für die slowenische Volksgruppe wurde der 1945 geborene Chorleiter, Sänger und Kulturvermittler im Jahr 2002 mit dem Einspieler-Preis ausgezeichnet. Außerdem wurde Mosser – übrigens Vater des Regisseurs Bernd Liepold-Mosser – im Jahr 2016 mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Kärnten gewürdigt.