In der tschechischen Nationalgalerie in Prag wird am 16. Februar die bisher größte Ausstellung der Werke der Malerin Maria Lassnig außerhalb Österreichs eröffnet. Es ist zugleich die erste Ausstellung Lassnigs in Tschechien. Lassnig sei für "die Entwicklung der Malkunst sehr bedeutend" gewesen, so Kurator Adam Budak bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Die Retrospektive mit dem Titel "Maria Lassnig 1919-2014" wird bis zum 17. Juni zugänglich sein, entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit der Galerie Tate Liverpool, der österreichischen Lassnig Stiftung und mit der Unterstützung des Österreichischen Kulturforums in Prag. Laut dem Direktor der Nationalgalerie, Jiri Fajt, handelt es sich jedoch um "keine reine Übernahme" dessen, was bereits 2016 in Liverpool gezeigt wurde, sondern um eine adaptierte - vor allem: vergrößerte - Fassung.

Mehr als 50 großflächige Bilder

Die Schau umfasst mehr als 50 großflächige Bilder, Zeichnungen, Aquarell-Zyklen und Skulpturen, die das "langfristige Interesse von Maria Lassnig an der Erforschung des menschlichen Körpers und seiner Selbstrepräsentation enthüllen". Budak betonte, Lassnig gelte mit Louise Bourgeois, Agnes Martin und Joan Mitchell "als eine der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die zu Vorkämpferinnen der weiblichen Emanzipation in der von Männern dominierten künstlerischen Welt wurden."

In einer begleitenden Ausstellung mit dem Titel "Meine Animation ist künstlerische Form. Maria Lassnig, Filmschöpferin" wird Lassnig auch als Filmemacherin präsentiert. Laut Fajt sind die Lassnig-Ausstellungen einer der Höhepunkte der heurigen Saison der Nationalgalerie, deren Hauptthema "Frauen in der Bildenden Kunst" sei.

Der andere Höhepunkt sei dabei die Ausstellung "Wunderbild" der deutschen Künstlerin Katharina Grosse, die parallel gezeigt wird. "In den 90er-Jahren hörte sie auf, Pinsel zu verwenden und arbeitet seitdem ausschließlich mit Industriepistolen, mit deren Hilfe sie klare Farben praktisch auf jegliche Fläche verstäubt", so Budak. "Wunderbild" wird von 16. Februar bis 6. Jänner 2019 geöffnet sein.

Bozen und Lissabon

Bereits seit 2. Februar sind Arbeit von Maria Lassnig und Martin Kippenberger im Museion Bozen zu sehen, am 9. Februar wurde außerdem in Lissabon die Ausstellung „Maria Lassnig. Seeing is not as important as sensing“ in der Fundaçäo Arpad Szenes eröffnet. Zu sehen sind dort noch bis 21. April 50 Zeichnungen und Aquarelle der Kärntner Künstlerin.