Gerade einmal 26 Jahre alt, kürzlich erst den Abschluss gemacht und schon mehrere Preise in der Tasche: Maresi Riegner, die ab morgen am Stadttheater Klagenfurt in der Oscar-Wilde-Komödie „Ernst ist das Leben (Bunbury)“ zu sehen ist, kann schon auf einige beachtliche Erfolge zurückblicken. Soeben wurde sie mit dem Österreichischen Filmpreis für ihre Rolle als Zimmermädchen Agnes in Barbara Alberts „Licht“ ausgezeichnet. Schon im Vorjahr war die Klosterneuburgerin für ihre Darstellung von Gerti Schiele, der jüngeren Schwester Egon Schieles, in „Tod und Mädchen“ für den Filmpreis nominiert. Und unter anderem für ihre Rolle als taubblinde US-Schriftstellerin Helen Keller in „The Miracle Worker “wurde sie mit einem Nestroy („Bester Nachwuchs“) gewürdigt. Alle diese Arbeiten entstanden während der Ausbildung der 26-Jährigen an der Schauspielschule der Wiener Privatuniversität. Auch Rollen im „Tatort“, in „Bad Fucking“, den „Vorstadtweibern“ oder „Soko Wien“ hat sie bereits übernommen.
Dabei kam sie nur zufällig zum Schauspiel: „Nach der Matura wusste ich nicht so recht, wie ich weitermachen soll. Meine Mutter hat dann gemeint, ich hätte die Energie für die Bühne.“ Also nahm sich Riegner, die zuvor weder Theater gespielt hatte noch viel im Theater war, einen Schauspielcoach und schaffte im dritten Anlauf die Aufnahme an der Schauspielschule. Dass sie sehr bald erfolgreich war, führt sie vor allem auf „viel Glück und harte Arbeit“ zurück.
Erste Komödie
Glücklich ist die Tochter eines Bildhauers jetzt auch darüber, dass sie am Stadttheater erstmals für eine Komödie probt: „Ich mag neue Herausforderungen. Und ich mag Oscar Wilde“, so Riegner. In dessen „Ernst ist das Leben“ spielt sie Cecily, die sich vorgenommen hat, sich nur in einen Gentleman namens Ernst zu verlieben (siehe auch Info): „Mir gefällt die Vorstellung, dass alles ein Spiel ist, dass Cecily sich einfach eine Vorstellung von einem Mann zusammenspinnt“, so Riegner. Dass Regisseur Michael Sturminger alle Rollen mit Frauen besetzt hat, fand sie am Anfang „ungewöhnlich, denn Männer und Frauen haben eine unterschiedliche Energie. Aber mittlerweile merkt man nichts mehr davon.“ Die Verfilmung mit Rupert Everett und Colin Firth hat sie übrigens nicht gesehen: „Ich habe mir den Trailer angeschaut, aber den fand ich ein bisschen brav.“
Als nächstes wird Maresi Riegner ihre erste Opernerfahrung machen: Ab 15. April spielt sie am Theater an der Wien den „Puck“ in Benjamin Brittens „Sommernachtstraum“. Und dann folgt für die Jungschauspielerin, die „die Abwechslung liebt“, schon der nächste Film: In „Ein Dorf wehrt sich“ geht es um eine kleine Gemeinde in Altaussee, die von den Nazis im Salzbergwerk versteckte Kunstwerke vor der Zerstörung retten will.