Erst vor wenigen Wochen hatte die Radentheiner Bioheumilch-Käserei Kaslab‘n den 2. Preis beim Internationalen Architekturwettbewerb „Constructive Alps“ errungen. Nach diesem Oscar für alpines Bauen folgte nun für das junge Architektenduo Sonja Hohengasser und Jürgen Wirnsberger eine schöne vorweihnachtliche Zugabe. Gestern Abend wurde den beiden Spittaler FH-Absolventen im Klagenfurter Napoleonstadel der Kärntner Landesbaupreis 2017 überreicht. Die sechsköpfige Jury unter dem Vorsitz von Marina Hämmerle begründete ihre Entscheidung zugunsten der Oberkärntner Schaukäserei mit formalen, ökologischen und vor allem gesellschaftlichen Argumenten. Tenor: „Das Projekt Kaslab‘n macht vor, wie mutige, innovative Landwirte, ökologisch denkende Kunden und teamfähige, kompetente Gestalter eine genossenschaftliche Idee in eine regional wirksame Kulturleistung in Form von Architektur und Handwerk ummünzen“.

Während die „Kaslab´n“ beim genannten Schweizer Architekturwettbewerb mehr als 360 Mitbewerber hatte, waren es im Fall des Landesbaupreises nur magere 18. Zehn davon kamen in die engere Auswahl, drei Projekte wurde schließlich von Kulturlandesrat Christian Benger mit Anerkennungen gewürdigt: der neue Kabinentrakt im Klagenfurter Strandbad (spado architects & Ernst Roth), das Klagenfurter Caritas-Lokal „magdas“ (murero_bresciano Architekten) sowie die Ferienhausanlage „Alte Säge Weissensee“ (Arch. Peter Jungmann).
Der heuer erstmals ausgeschriebene Mobilitätspreis wurde gar nicht erst vergeben. Der neue Aspekt der nachhaltigen Mobilität sei in keiner der Planungen „ausreichend erkannt und berücksichtigt worden“, so die Jury.
Insgesamt fällt deren Fazit aber positiv aus. „Nach einer von politischen Einflüssen geprägten Episode mit kleinen, feinen Projekten“ sei „eine Fortführung von Qualität“ erkennbar. „Unser Ziel ist es jedenfalls, die Baukultur in Kärnten weiter anzuheben und Bewusstsein dafür zu schaffen“, so Landeskulturreferent Benger.