Superstars, Hipster, Sommer, Sonne, Trallala, das sind die Eckpfeiler des legendären Coachella-Festivals in Kalifornien. Die diesjährige Ausgabe im April wurde, wie so viele Festivals, vom Coronavirus in die Zwangspause geschickt bzw. in den Oktober verschoben. Als Trostpflaster haben die Veranstalter aber eine Doku aus dem Hut gezaubert, die zumindest kurzfristig Linderung verschafft. "Coachella: 20 Years in the Desert" lässt nicht nur diverse Superstars zu Wort kommen, sondern geht ganz an die Anfänge des legendären Festivals zurück. Also lange bevor Instagram überhaupt erfunden war und Hinz und Kunz noch keine Ahnung von dem Festival hatten.

Im Kielwasser des Odysseus (Arte-Mediathek)

Aus heutiger Sicht kann man sagen, dass Odysseus zwar kein Vielflieger, aber zumindest ein Vielsegler war. Wenn auch unfreiwillig: Nach der handfesten Prügelei in Troja ist er auf dem Heimweg nicht falsch abgebogen, aber er hat sich mit dem Falschen angelegt: Poseidon. Der hat ihn auf eine Irrfahrt geschickt, die ihm in heutigen Vielfliegerprogrammen locker den Senatorstatus eingebracht hätte. Braucht er aber gar nicht, er ist so oder so weltberühmt. Der französische Reiseschriftsteller Sylvain Tesson chartert eine Jacht und segelt entlang einer alten Route jene Orte ab, die Homer als Vorbilder gedient haben könnten. Eine berauschende Expedition in fünf Teilen, zwischen fantastischer Landschaft und wissenschaftlicher Begleitung.

Tesson sucht nach irren Zyklopen, erwandert grollende Vulkane, kommt ins Reich der Zauberin Kirke und begegnet den Vorbildern der Sirenen. Dagegen ist Joe Exotic, Hauptdarsteller der Netflix-Serie „Tiger King“, ein liebes Kätzchen. Wobei, ein paar Gemeinsamkeiten gibt es mit Odysseus doch: ein Hang zu gefährlichen Tieren, Arroganz, Hybris und Lernen auf die harte Tour. Am Ende haben zumindest die Zuschauer viel von und über die Welt gelernt.

Auf Tuchfühlung mit dem Genter Altar

Aus dem Lamm spritzt eine Blutfontäne, doch von Schwäche kann hier keine Rede sein. Es blickt den Betrachter mit ziemlich durchdringenden Augen an. Dass das Schaf nun wieder so aussieht, wie es Jan van Eyck um 1435 als zentralen Teil seines Genter Altars gemalt hat, ist Restauratoren zu verdanken. Über die Jahrhunderte hat man das Tier deutlich putziger aussehen lassen. Doch damit ist jetzt Schluss, das gilt zwar auch für die aktuellen Ausstellungen zum Van-Eyck-Jahr, aber das neue Besucherzentrum, das in der St.-Bavo-Kathedrale den Zugang zum Altar ermöglicht, eröffnet ohnehin erst am 8. Oktober. Bis dahin kann man das Kunstwerk in all seinen Details genau studieren. Mit Google Arts kann man dem Altar so richtig nahe kommen.