Zwei Mal Musik aus Österreich: Con Fuoco

Weil er seinen Fans in der Winterpause zumindest online neues Material bieten wollte, hat Raphael Wressnig einige Mitschnitte von Konzerten in Linz und Graz auf seinen Youtube-Kanal gestellt. In der Coronakrise kommen die Groovemonster des aus der Steiermark stammenden Weltklasse-Organisten gerade recht zur Stimmungsaufhellung. Soul, Funk und R ’n’ B zeitgemäß und voller Vitalität: Unbedingt zuschauen und -hören, wenn Wressnig die Hammond-Orgel – rein bildlich – in Flammen setzt: www.youtube.com/user/theriff79

Nicht weniger kraftvoll ist das Online-Konzert des österreichischen Popduos Cari Cari. Unter dem Titel „Live from Space“ haben die beiden ihre psychedelischen Garagen-Sounds auf ihrer Facebook-Seite verewigt. Da wird das Wohnzimmer zum Weltenraum mit unendlichen Weiten. Ganz brauchbar, derzeit: https://www.facebook.com/caricarimusic/

Windige Figuren am Rand des US-Justizsystems

Bob Odenkirk als Jimmy McGill alias Saul Goodman
Bob Odenkirk als Jimmy McGill alias Saul Goodman © Netflix

Heute geht die fünfte Staffel von "Better Call Saul" auf Netflix zu Ende. Für alle, die die Abentuer des windigen Rechtsanwalts Jimmy McGill noch nicht gesehen haben, eine dringliche Empfehlung. Der "Breaking Bad"-Ableger steht in manchen Belangen der Ursprungsserie um nichts nach. Die visuelle Energie, die dicht erzählten Geschichten, das Drama und die Spannung machen auch "Better Call Saul" zum TV-Kunstwerk. Bob Odenkirks Darstellung dieser Figur am Rand des etablierten Justizsystems ist ein tragikomisches Highlight. Die bislang letzten drei Folgen waren ganz großes Kino, das Finale darf mit Spanung erwartet werden. Nächstes Frühjahr (soweit in Coronazeiten solche Prognosen zulässig sind) folgt die letzte Staffel. Für alle Verweigerer: bis dahin sollte sich es ausgehen, alles nachzusehen.

Nachtrag zum Berlioz-Jahr

Das Berlioz-Jahr ist ja schon ein paar Monate vorbei, aber der Jahresregent Beethoven wird es wohl verzeihen, wenn wir uns noch einmal einer starken Neuaufnahme der "Symphonie fantastique" zuwenden. Leonard Bernstein hat diese Symphonie als "Höllentrip" bezeichnet, warum, das hört man auch hier: Dirigent Francois-Xavier Roth und das auf alten Instrumenten spielende Orchster Les Siècles bieten eine kurzweilige und flexible, in vielen Farben schillernde Darstellung. Als Zugabe gibt es das seltener gespielte, früheste Orchesterstück von Berlioz, die Ouvertüre zur wieder aufgegebenen Oper "Les francs-juges". (Erhältlich auf diversen Streaming-Plattformen sowie als CD bei harmonia mundi).