Unter den bedeutenden Bühnen dieser Welt, die derzeit coronabedingt ihre Produktionen streamen, erfreut sich das Bolschoi-Theater besonderen Zuspruchs. So haben die ersten sechs Übertragungen des Moskauer Hauses innerhalb von nur zwei Wochen mehr als 6,5 Millionen Youtube-Aufrufe erzielt. Zuschauer aus 134 Ländern waren mit dabei, als Kassenschlager wie die beiden Ballette „Schwanensee“ und „Dornröschen“ von Peter Iljitsch Tschaikowski gratis gestreamt wurden.

Nun legt man mit weiteren Produktionen nach. Noch bis zum 11. Mai sind auf dem Youtube-Kanal des russischen Staatstheaters weitere Aufführungen von Spitzenballetten und Opern zu sehen, darunter am kommenden Samstag die Oper „Katerina Izmailova“ von Dimitri Schostakowitsch. Den Abschluss der Reihe bildet die bislang letzte Premiere des Hauses, die Oper „Sadko“ von Nikolai Rimski-Korsakow. Die Aufführungen sind jeweils 24 Stunden online abrufbar. Beginn ist jeweils um 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit.

Wie viele Kultureinrichtungen weltweit ist auch das weltberühmte Bolschoi wegen der Coronakrise voraussichtlich bis Ende dieser Spielzeit geschlossen. „Unsere lieben Besucher sind zur Selbstisolation verdammt“, sagte Bolschoi-Generaldirektor Wladimir Urin. „Deshalb haben wir entschieden, die Übertragung unserer Aufführungen im Internet fortzusetzen. Zumal das den Leuten offenkundig viel Freude bringt.“ Urin hatte zuletzt in einem Interview gesagt, dass das Bolschoi mit viel Glück wohl erst im Herbst zur neuen Spielzeit wieder öffnen könne. Die Einnahmeverluste bezifferte er auf rund neun Millionen Rubel respektive 112.000 Euro am Tag.

bolshoi.ru

Gespräche mit Schriftstellern

Ausnahmegespräche. So nennt sich eine Interview-Reihe mit österreichischen Autoren. In einem Gespräch mit Katja Gasser (ORF-Kulturredaktion) werden dabei Neuerscheinungen vorstellt. Den Auftakt machten Daniel Wisser und Helena Adler. Täglich folgen bis 24. April zwei Gespräche auf dem Youtube-Kanal Ausnahmegespräche.

Imperiale Impressionen

Virtueller Spaziergang. Schloss Schönbrunn ist zwar geschlossen, durch die Räume kann man trotzdem schlendern – und zwar im Rahmen eines Rundgangs mit dem Historiker Martin Mutschlechner durch die kaiserlichen Gemächer und prunkvollen Repräsentationsräume. Zu sehen unter: facebook.com/schloss.schoenbrunn

Schloss Schönbrunn
Schloss Schönbrunn © (c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Künstlern in die Karten schauen

Aus den Studios. Die Galerien in London, Paris und Salzburg hat Thaddäus Ropac geschlossen, mit „seinen“ Künstlern ist er aber in engem Kontakt. Sie danken ihm mit „Nachrichten aus ihren Studios“: Alex Katz (Bild) spricht über Inspiration, Erwin Wurm zeigt Studio und Landschaft, Robert Wilson, was man wissen sollte. Zu finden auf: ropac.net

Alex Katz
Alex Katz © dapd (Lilli Strauss)

Spezialisten für Neue Musik

Digitale Konzerte. Das Frankfurter Ensemble Modern hat eine digitale Livekonzert-Reihe gestartet. Jeweils donnerstags und montags laden die Spezialisten für zeitgenössische Musik um 20.30 Uhr zu Livekonzerten aus dem Dachsaal ihres Domizils, die man später auch nachschauen kann. Zu sehen unter: ensemble-modern.com/on-air