Gelernte Leinwand-Romantiker wissen es: Für großes Gefühlskino braucht es nicht unbedingt ein Happy End. Das Anbandeln, Näherkommen, Herbeisehnen und Auseinandergerissenwerden im Arthouse- und Hollywoodkino kann auch unerfüllt herzzerreißend herzerwärmend sein. Fünf Liebesfilme abseits bekannter Rom-Coms – für Abende zu zweit oder Online-Dates mit den besten Freundinnen. Taschentücher zücken.
Beale Street
Für „Moonlight“ erhielt Barry Jenkins drei Oscars, mit „If Beale Street Could Talk“ oder auf Deutsch „Beale Street“ schenkte er dem Publikum einen der schönsten Liebesfilme der jüngeren Zeit. Die Geschichte basiert auf dem vorletzten Roman von James Baldwin. Die Liebe zwischen Tish (Kiki Layne) und Fonny (Stephan James) leuchtet in warmen Farben, überstrahlt jede Tristesse, mehr noch, sie trotzt Rassismus und Polizeiwillkür. Passt auch irgendwie ganz gut zum Jetzt.
Streamen:Sky Ticket, Sky Go oder Leihen auf Amazon oder iTunes.
Call Me By Your Name
Saftiges Grün, üppige Bäume, flirrendes Sonnenlicht und Schweißperlen auf der Haut: Luca Guadagninos Romanadaption „Call Me By Your Name“ aus dem Jahr 2017 erzählt von einem Sommer des 17-Jährigen Eliot (Timothee Chalamet) auf einem italienischen Landsitz und seinen Gefühlen für den Studenten Oliver (Armie Hammer). Sensibler, sinnlicher Indiefilm mit starken Dialogen und langsamer Annäherung.
Streamen: Netflix.
Before Sunrise
Er hat schon 25 Jahre auf dem Buckel, aber das Anbandeln voller sehnsuchtsvoller Gesten und unbeholfener Blicke wirkt noch immer frisch: Richard Linklater schuf mit „Before Sunrise“ den Auftakt einer wundervollen Liebestrilogie mit Ethan Hawke und Julie Delpy, die sich in einem Nachtzug treffen und einen Tag und eine Nacht durch Wien wandern und sich näher kommen. Und bei jedem Wiedersehen verliebt man sich auch immer ein bisschen mehr in Wien. Sehenswert – auch wegen einiger bekannter Komparsengesichter aus der Kulturbranche.
Streamen:Youtube. Leihen auf Amazon oder iTunes.
Cold War
Oscar-Gewinner Pawel Pawlikowski („Ida“) erzählt im preisgekrönten Schwarz-Weiß-Drama eine stilvolle Lovestory, inspiriert von seinen Eltern. Der Musikdirektor Wiktor (Tomasz Kot) verliebt sich im kommunistischen Polen in die jüngere Sängerin Zula (Joanna Kulig). Die beiden finden und verlieren sich über die Jahre im Kalten Krieg wieder. Ein Film über Osten und Westen, Leidenschaft und Anpassung. Als Kitt dienen Liebe und Musik.
Streamen:Netflix.
Isn’t It Romantic
Der schwule Nachbar von Nebenan, der Traumtyp, der einen plötzlich sieht und das große Umstylen vor dem ersten Date: „Isn’t It Romantic“ rechnet auf bissige Weise mit allen gängigen Klischees von romantischen Komödien ab und macht sich diese auf wundervolle Art zu eigen – mitsamt großartiger Erkenntnis am Ende. Rebel Wilson rockt den Film.
Streamen:Netflix.