Zwei Aktivistinnen der Punkband Pussy Riot sind in einem russischen Gefängnis bei Moskau in einen Hungerstreik getreten. Maria Aljochina und Ljusja Schtein verlangten unter anderem, dass sie in einer Zelle untergebracht werden und miteinander kommunizieren dürfen, berichteten das unabhängige Nachrichtenportal Meduza und das Bürgerrechtsportal Owd-Info am Samstag. Die Frauen sitzen demnach rund zweiwöchige Haftstrafen ab.
Mitglieder der Punkband wurden in der Vergangenheit wiederholt festgenommen und zu Haftstrafen verurteilt. Die Gruppe sorgt immer wieder mit Aktionen für Aufsehen. Aljochina war 2012 international bekannt geworden, als sie mit ihrer Bandkollegin Nadeschda Tolokonnikowa zu zwei Jahren Straflager verurteilt wurde. Sie hatte mit einem Punkgebet in einer Kirche gegen Russlands Präsident Wladimir Putin protestiert. Erst im September war sie erneut zu einem Jahr Freiheitsbeschränkung verurteilt worden.
Auch für die Plattform Owd-Info gab es postwendend repressionen: Sie wurde am Samstag behördlich gesperrt. Der Nachrichtenagentur Interfax zufolge erfolgte die Sperrung auf gerichtliche Anordnung. Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor bestätigte den Schritt und verwies auf die Entscheidung der Richter, die festgestellt hätten, dass Informationen von Owd-Info "darauf abzielen, die Aktivitäten extremistischer und terroristischer Vereinigungen zu rechtfertigen".