32 Bewerberinnen und Bewerber gibt es für das Amt des Salzburger Festspielpräsidenten. Davon soll die aktuelle Präsidentin des Salzburger Landtags, Brigitta Pallauf (ÖVP), eine der Favoritinnen sein, wie auch von der Kleinen Zeitung ausführlich berichtet. Das unterstreicht noch der "Standard" in seiner Ausgabe vom Samstag (13. 11.). Am 23. November treten die fünf wahlberechtigten Mitglieder des Kuratoriums erstmals zusammen. Unterdessen machte sich der ehemalige Staatsoperndirektor Ioan Holender im "Kurier" für eine Abschaffung des Postens stark.

Dass bei der Postenvergabe eine Frau zum Zug kommt, scheint laut "Standard" fix, nachdem die Posten des Intendanten mit Markus Hinterhäuser und jener des kaufmännischen Chefs mit Lukas Crepaz schon mit Männern besetzt sind. Auch dass die zukünftige Präsidentin aus den Reihen der ÖVP kommt, wäre durch das politisch gefärbte Kuratorium einzementiert: Von fünf stimmberechtigten Mitgliedern sind mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Landtagsabgeordnetem Hans Scharfetter, Bürgermeister Harald Preuner und Ex-Finanzministerin Maria Fekter schon vier den Türkisen zuzuordnen.

Pallauf schwieg laut Zeitung zu den Gerüchten beharrlich, ließ aber auch ein Dementi der Gerüchte vermissen, hieß es.

Kein Freund des Festspiel-Präsidentenamtes ist offenbar der ehemalige Direktor der Wiener Staatsoper, Ioan Holender. "Von Musik oder Theater muss der oder die Gesuchte nichts verstehen, muss weder die Repertoireliteratur, noch das weite Umfeld von Schauspielern, Sängern, Dirigenten u. a. kennen", so seine Kritik im "Kurier" am Samstag. Frühere Festspielleiter wollten das Amt bereits abschaffen, was bisher am Widerstand der ÖVP gescheitert sein soll. Das "teuer bezahlte Präsidentenamt" beschränke sich auf das Auftreiben von Sponsorengeldern. Weltweit gebe es in Opernhäusern oder bei anderen Festspielen keinen derartigen Posten.