Die Salzburger Festspiele haben bei den diesjährigen Österreichischen Musiktheaterpreisen, die heute Abend im Schloss Lamberg in Steyr vergeben wurden, abgeräumt: Sie erhielten fünf Auszeichnungen, darunter den Sonderpreis für „Courage und Ermutigung in der Pandemie“. Die Volksoper Wien wurde ebenfalls mehrfach prämiert. Der deutsche Tenor Jonas Kaufmann bekam den Internationalen Medienpreis. Der Wiener Tenor Heinz Zednik wurde für sein Lebenswerk geehrt, der 81-Jährige wertete das als „Aufforderung, lebendig zu sein“ (ein Porträt lesen Sie hier).
Der Musiktheaterpreis sei „eine tiefe Verneigung vor Menschen, die uns unter widrigsten Umständen mit dem Grundnahrungsmittel Kultur genährt haben“, sagte Präsident Karl-Michael Ebner, „ihnen gebühren unser Respekt und unsere Hochachtung“. Die Salzburger Festspiele hätten mit ihrem Stattfinden im Pandemie-Sommer 2020 Unmögliches möglich gemacht und damit einen Leuchtturm in die weltweite Kulturlandschaft gesetzt, wurde der Sonderpreis in einer Aussendung begründet.
Die Salzburger Festspiele heimsten aber auch drei Preise für Mozarts „Così fan tutte“ ein – beste Opernproduktion, beste Regie (Christof Loy) und beste Hauptdarstellerin (Elsa Dreisig/Fiordigli), dazu einen für die musikalische Leitung von Franz Welser-Möst in der „Elektra“ von Richard Strauss.
Die Wiener Volksoper konnte drei Preise für „Cabaret“ ergattern: beste Musicalproduktion, Ruth Brauer-Kvam („Conférencier“) und der scheidende Direktor Robert Meyer (Herr Schultz) als bester Nebendarsteller; außerdem wurde „König Karotte“ von Jacques Offenbach zur besten Operettenproduktion gekürt.
Der Österreichische Musiktheaterpreis wurde 2012 vom Volksopern-Tenor Karl-Michael Ebner (49) ins Leben gerufen. Mit diesem Preis werden herausragende Leistungen in den Opern- und Theaterhäusern Österreichs und der bunten österreichischen Festivallandschaft ausgezeichnet. Dazu werden die Produktionen der vorangegangen Spielsaison von den Bühnen eingereicht und von einer namhaften, heuer zehnköpfigen Jury aus Medienvertretern bewertet. Der „Oscar“ des Musiktheaters zeigt in einer Statuette aus Glas die Figur des Papagenos aus der Oper „Die Zauberflöte“ in 3D.