Nach dem Housewarming-Auftakt mit "Der Theatermacher" sowie dem fantastischen Rundgang „Black Box“ in die Eingeweide des Theaters bringt auch die Installation „Der Raum“ im Wiener Volkstheater dem Publikum eindringlich den Betrieb hinter den Kulissen näher. Intendant Kay Voges inszeniert Ernst Jandls selten zu sehendes „szenisches Gedicht für Beleuchter und Tontechniker“, uraufgeführt 1970 in Villach, als sinnliches Scheinwerfer-Ballett.
In bildgewaltigen, akkurat getakteten Szenen (Lichtdesign: Paul Grilj, Sounddesign: Michael Sturm) und allem, was die Lichtquellen hergeben, macht die in 51 Punkte gegliederte Partitur den sanierten und herausgeputzten Zuschauerraum und die Atmosphäre im Theater erfahrbar.
Das Maschinentheater betört mit Drehbühne, Kegellicht, einer Scheinwerfershow, Laser-Ambiente, einem unwiderstehlichen Raumklang, pointierten Soundlandschaften sowie Pandemie-Statements, wenn zwischendurch „leer“ in Leuchtlettern zu lesen ist. Schade, dass diese orchestrierte Ode an den Raum, die aufgerüstete Technik und das Theatererlebnis insgesamt nach 30 Minuten schon wieder vorbei sind. Inklusive hübschester und präzisester Verbeugung der Scheinwerfer und großem Beifall.
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