Konzerte, Tourneen, Opernauftritte. Ja, auch. Denn Rolando Villazón ist gerade in diesem Jahr ein Umtriebiger. Nicht nur, dass der quecksilbrige Tenor ja ab 2019 die Leitung der Mozartwoche übernimmt und seit Juni schon eifrig als Impresario tätig ist. Der Startenor, wie im Jänner für Rossinis „La Rondine“ an der Oper Graz auch als Regisseur aktiv, findet immer wieder Zeit für ein paar ungewöhnliche „Seitensprünge“.
Im August übernahm er für Radio France in der Serie „Les jongleries de Rolando Villazón“ die Rolle des musikalischen Geschichtenerzählers. Seit Anfang September bietet er auch bei „Klassik Radio“ jeweils sonntags zwischen 12 und 14 Uhr ein „Furioso“: Für den Sender, in ganz Deutschland über Funk und weltweit über das Web zu empfangen, präsentiert er als Moderator mit dem ihm eigenen Pep seine Lieblingswerke, Filmmusiken und New Classics und garniert diese mit persönlichen Geschichten und Anekdoten.
Nach „Kunststücke“ (2014) und „Lebenskünstler“ (2017) schreibt der 45-Jährige derzeit an einem weiteren Roman, der mit Salzburg und den Festspielen 2005 zu tun hat – damals gab es ja für ihn in Verdis „Traviata“ neben Anna Netrebko den endgültigen Raketenstart in den Klassikhimmel.
Und zuletzt war der Mexikaner mit dem russischen Bassbariton Ildar Abdrazakov im Studio, um – begleitet vom Orchestre Metropolitain de Montréal unter Yannick Nézet-Séguin – „Duets“ einzusingen. Eine Herrenrunde von Verdi über Donizetti bis Bizet voller Herz, Schmerz, Scherz.
Derzeit packt Villazón auf einer Tournee mit der kanadischen Pianistin Carrie-Ann Matheson „Schätze des Belcanto“ aus und wird sie auch beim Musikverein in Graz bestimmt zum Funkeln bringen. Und wetten, dass die Gala im Stephaniensaal vielstimmig endet? Funiculi Funicula...!
Michael Tschida