„Niemand drückt seine Lippen auf meine, niemand streichelt meine weiße Brust, niemand erschöpft mich mit leidenschaftlichen Liebkosungen“: Katerinas großer Monolog im dritten Bild von Lady Macbeth von Mzensk spricht eine klare Sprache. Die junge, schöne Katerina ist mit dem langweiligen Kaufmann Sinowai verheiratet und lässt sich mit Sergej ein. Als ihr Schwiegervater ihren Liebhaber erwischt und fast zu Tode prügelt, mischt sie ihm kurzerhand Rattengift ins Essen. Nur der erste von drei Morden . . . Heute feiert die 1934 uraufgeführte Oper Premiere bei den Salzburger Festspielen. Schostakowitsch hat sie übrigens seiner Braut Nina Warsar gewidmet: "Versteht sich, dass die Oper auch von Liebe handelt, aber nicht nur."
Regisseur Andreas Kriegenburg schilderte die Titelfigur gegenüber den Salzburger Nachrichten folgendermaßen: "Katerina ist eine Frau, deren Leib schreit: ,Ich will leben, ich will berührt werden!'" Und Dirigent Mariss Jansons sieht ein "tragisches Leben", das man "nicht akzeptieren, aber verstehen" sollte.
In die Rolle der jungen Katerina wird Nina Stemme schlüpfen, Maxim Paster gibt ihren Ehemann, Dmitry Ulyanov den Schwiegervater und Brandon Jovanovich den Liebhaber Sergej. Mariss Jansons steht am Pult der Wiener Philharmoniker. Die Oper steht bis 30. August auf dem Programm der Salzburger Festspiele.