Das Traditionsstück hatte am Samstagabend mit Miriam Fussenegger als neue Buhlschaft seine heurige Premiere - wegen Regens nicht am Domplatz, sondern im Großen Festspielhaus.

Er habe sich schon früh gefragt, wann und wie man ein solches Engagement beende, erinnerte sich Obonya. Das Ende der Festspiel-Leitung von Sven-Eric Bechtolf mit Ende der laufenden Saison sei nun der richtige Moment: "Es ist für mich der Normalfall aufzuhören, wenn diese Intendanz zu Ende geht." Schließlich wolle die neue Intendanz - Markus Hinterhäuser übernimmt ab kommendem Jahr die Leitung des Festivals - auch neue Akzente setzen. "Es ist gut, genau dann aufzuhören, wenn es fein ist", resümierte der Künstler.

Intendant Bechtolf würdigte den Kollegen zum vorausgenommenen Abschied als Schauspieler "ohne Zicken und divaeske Anwandlungen", der das ganze Ensemble zusammenhalte. Über die konkrete Zukunftsplanung für den "Jedermann" 2017 wisse er hingegen in keiner Weise bescheid: "Es ist wunderbar, wenn ich außen vor bin - ich genieße das. Ich weiß weder, wer die neue Buhlschaft oder der neue Jedermann wird, noch ob die Inszenierung bleibt."

In jedem Falle ist derzeit noch nicht die Zeit für Abschiedsschmerz gekommen, ist Obonya schließlich bis 28. August noch zwölf Mal als Jedermann am Domplatz zu sehen - oder im Festspielhaus, sollte das Wetter wieder nicht mitspielen. Die positiven Erfahrungen auf der Bühne seien auch nicht das Einzige, das er aus seiner regenheimgesuchten "Jedermann"-Zeit in Salzburg mitnehme, betonte Obonya: "Ich habe durch den 'Jedermann' einige grenzgeniale Wetter-Apps fürs Handy kennengelernt."

Salzburger Festspiele: Cornelius Obonya will kein Jedermann mehr sein

Bis zum Ende der Festspiele stehen noch zwölf Aufführungen auf dem Programm, die nächste ist am kommenden Dienstag, 26. Juli um 21.00 Uhr.