Er gilt als der erfolgreichste Kultursender Europas - aber wie geht es hinter den Kulissen von Ö1 zu? Das Regieduo David Paede und Jakob Brossmann hat das Geschehen im legendären Funkhaus in der Wiener Argentinierstraße drei Jahre lang mit der Kamera begleitet - und daraus einen pointierten "Radiofilm" gemacht, der nicht nur die sonst unsichtbaren Vorgänge in den Aufnahmestudios und an den Mischpulten ins Bild rückt, sondern auch die Veränderungsprozesse in Zeichen von Sparprogrammen und Digitalisierung. Inklusive der Diskussionen, die das hinter den Kulissen auslöst. Und auch inklusive des - auch für den Qualitätsjournalismus a la Ö1 durchaus bedrohliche - Gezerres, das es derzeit politisch um den ORF gibt.
Der von der Kritik gefeierte Film hat auch beim Publikum eingeschlagen: Sonntag Abend wurde, nach Auswertung von 1500 abgegebenen Stimmkarten, bekannt, wer den von der Kleinen Zeitung gestifteten und mit 3000 Euro dotierten Preis erhält: "Gehört, gesehen" ist der Publikumssieger dieser Diagonale. Direkt nach der Bekanntgabe wurde der Film im Grazer Schubertkino vor vollem Haus als Überraschungsfilm gezeigt.
Ein mehr als verdienter Gewinner, für den die beiden Regisseure das Material von 56 Drehtagen auf 90 Minuten verdichtet haben. Herausgekommen ist ein kluger, witziger und erstaunlich sinnlicher Film, der nicht nur Fans von Ö1 unterhalten wird. Vormerken: Kinostart ist der 24. Mai.