Die Diagonale kann das 20. Jahr ihres Bestehens wieder mit einem Besucherrekord beschließen. 31.200 Besucher zählte man bei der heurigen Ausgabe des Filmfestivals, und damit 1.000 mehr als im Vorjahr, teilten die Veranstalter am Montag mit. Auch die Auslastung stieg leicht von 73 auf 74 Prozent, hieß es auf APA-Anfrage.
Dass diese insgesamt nicht höher liege, sei dadurch bedingt, dass man bei der Programmierung auf die technische Ausstattung der Säle Rücksicht nehmen müsse und deshalb bisweilen weniger publikumsträchtige Vorführungen in den großen Sälen zeige. Insgesamt gab es an den sechs Tagen der 20. Festivalausgabe 191 Filme und Videos in den vier Festivalkinos zu sehen, wobei sich 106 Filme im Wettbewerb fanden und 37 in Graz ihre Uraufführung feierten.
"Die beste aller Welten"
Beim Preisregen des Festivals wurden dabei in Summe rund 195.000 Euro ausgeschüttet, wobei der Publikumspreis der "Kleinen Zeitung" am Sonntagabend den Abschluss bildete. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an Adrian Goiginger für sein autobiografisches Langfilmdebüt "Die beste aller Welten". Dieser war bereits tags zuvor bei der großen Preisgala in der Schauspielkategorie bedacht worden, hatte hier doch Verena Altenbergerden weiblichen Darstellerpreis für sich reklamieren können. Das männliche Pendant erhielt Philipp Hochmair für seinen Auftritt in Händl Klaus' "Kater". Als bester österreichischer Spielfilm wurde indes Lukas Valenta Rinners "Die Liebhaberin" prämiert, während Ivette Löcker mit ihrem Familienporträt "Was uns bindet" in der Dokumentarfilmsparte reüssieren konnte.
"Die ausgezeichneten Filme der Diagonale'17 bezeugen den Mut und die Experimentierfreude im österreichischen Film und würdigen markante Handschriften und Haltungen, die das Kino in seinen Spielarten ausloten - und nebenbei mit Gesellschafts- und Erzählnormen brechen", würdigte das junge Intendantenduo Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber in einer Aussendung die Gewinner: "Zwischen Buenos Aires und dem Lungau produziert bzw. situiert, weisen sie den österreichischen Film als grenzenlos aus."
Und auch mit den Besucherzahlen zeigte man sich zufrieden, hatte man doch eigentlich nur mit einer Stabilisierung im Vergleich zum ersten Jahr der gemeinsamen Intendanz gehofft: "Dass das Interesse noch einmal sanft gesteigert werden konnte, freut uns über die Maßen."