Wenn es um die Verbindung von Tanz und bildender Kunst geht, hinkt Klagenfurt nicht hinterher. „Obwohl wir mit unserem Körperschweiß einen schönen hygienischen Raum betreten und es auch laut wird“, sagt Ingrid Türk-Chlapek. Über ihre Kulturiniative „Das Tanzamt“ hat sie die Kärntner Tanzszene in den letzten Jahren mit aufgepäppelt, für Anschluss an die internationale Szene gesorgt und als Kuratorin zeitgenössischen Tanz in die Stadtgalerie Klagenfurt geholt. Die Reihe „dance2art“, in deren Rahmen Tänzerinnen und Performancekünstlerinnen mit Kärntenbezug auf aktuelle Ausstellungen reagieren, hat erfreulicherweise trotz Sparkurs überlebt.
Solo
Am 23. Mai gibt es Ausgabe Nr. 8 und die ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Im Solo zur Ausstellung „Ordnung und Obsession“ konfrontiert die festivalerprobte Klagenfurterin Anna Possarnig ihren Körper mit der sperrig klingenden Installation „Projekt einer Reihe von 33 antagonistischen figuralen Phasen“ von Meina Schellander.
Aber: Es dürfte locker werden zur Musik von Georg Tkalec. Während der Performance kann das Publikum sitzen oder überhaupt am Boden liegen. Denn für die Performance von Anna Possarnig wird die Decke des Nachbarraums zur Übertragungsfläche. Die 29-Jährige tanzt ihr Solo übrigens zweimal hintereinander - damit alle Besucher das Experiment sitzend und liegend konsumieren können.
Mögen die Tanzeinsätze in der Galerie mitunter verstören, die Rückmeldungen bei Türk-Chlapek sind positiv: Tänzer haben einen Raum, die Zuschauer die Möglichkeit, Malerei und Grafik über den Körper besser zu verstehen, mit den Tanzveranstaltungen wird neues Publikum in die Galerie geholt.