"I am from Austria" heißt das Rainhard Fendrich-Musical, mit dem die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) ab dem 16. September ganz auf Austropop und Wiener Flair setzen. Und der Titel ist auch für den Cast Programm: Mit Lukas Perman, Irena Flury, Elisabeth Engstler, Andreas Steppan oder Dolores Schmidinger "kommen fast alle Darsteller aus Österreich", so Musicalintendant Christian Struppeck. Auf die Bühne gebracht werden u. a. „Macho Macho“, „Haben Sie Wien schon bei Nacht geseh‘n“, „Es lebe der Sport“, „Blond“, „Strada del Sole“, „Tango Korrupti“, „Nix is Fix“, „Weus‘d a Herz hast wie a Bergwerk” und natürlich das Titellied “I Am From Austria“.

Schon für die korrekte Umsetzung der Dialekte sei das ein großer
Vorteil, betonte Regisseur Andreas Gergen. "Das ist ja eine Wissenschaft - wer kommt aus welchem Bezirk? Ich höre zu und lerne", scherzte der gebürtige Deutsche. Für Irena Flury, die im Stück die heimkehrende Hollywood-Schönheit Emma Carter spielt, hat die Mundart zur Folge, "dass man einen ganz direkten Zugang hat. Man muss sich keine inneren Bilder zurechtlegen - das ist einfach da." Die gebürtige Wienerin kehrt nach Rollen in Film und Fernsehen und neben ihrer Werbetätigkeit als "Hausverstand" einer Supermarkt-Kette ins Musicalfach zurück.

Verlassene Heimat

Eine neue Liebe erblüht für Emma in ihrer lange verlassenen Heimat mit dem Hotelierssohn Josi Edler, dargestellt von Lukas Perman, ein "geradliniger Mensch, der seinen Prinzipien treu bleibt", wie er seine Rolle beschrieb. Seine Eltern, die Hotelbesitzer, werden von Moderatorin Elisabeth Engstler ("Das Singen ist ein Nach-Hause-Kommen") und Schauspieler Andreas Steppan dargestellt. Die langdienende Concierge des Hotels gibt Dolores Schmidinger. "Es ist echt geil. Die Rolle ist wie für mich geschaffen", zeigte sie sich begeistert, vor allem von dem "hohen Niveau", auf dem gearbeitet werde. "Ich bin ja noch die Generation, wo man das alles nicht so genau beigebracht bekommen hat."

Das Wiener Traditionshotel - für das sogar eine eigene rot-weiß-rote "Edler-Torte" kreiert wurde - ist einer von zahlreichen Schauplätzen, die in schnellem Tempo wechseln. Dem versucht man, mit einer aufwendigen Drehbühne gerecht zu werden, wie Bühnenbildner Stephan Prattes erklärte. Bei den einzelnen Nummern, sämtlich Hits aus der Feder Fendrichs, wird die Geschichte allerdings durchaus auch in "große Fantasiewelten abdriften" und wird im Sinne einer pompösen Revue "für jeden Song ein eigenes Bildgeschehen entwickelt", erklärte Regisseur Gergen. So wird etwa aus "Macho Macho" eine große Ensemblenummer mit Salsa-Rhythmus.

"Ich habe die ganze Zeit einen Fendrich-Ohrwurm", beklagte sich
Arrangeur Michael Reed, der die Songs für die Bühne fit macht und
ihnen dabei mitunter etwas theatraleren Charakter verleiht. "Die
Melodien sind wunderschön", streute er dem Songwriter Rosen, "es ist eine riesige Freude, mit dieser Musik zu arbeiten, weil die Qualität so durchgehend hoch ist." Auch Fendrich selbst habe sich nach der ersten Workshop-Probe begeistert gezeigt. "Es ist blöd, wenn man das über seine eigene Musik sagt, aber ich wir richtig berührt", erklärte er in einer Video-Zuspielung. Er habe sich eigens Stift und Zettel für kritische Anmerkungen mitgenommen - "und jetzt hab ich nichts zu sagen, außer: großartig". Gespielt wird "I am from
Austria" ab dem 16. September im Raimund Theater. Der Kartenverkauf hat bereits begonnen.