Nach außen hin ist er ein ungemein subtiler, eleganter Intrigant, der immer wieder, wenn er sich alleine glaubt, wie etwa in seinem berühmten „Credo“ sein wahres Gesicht, seine fiesen, bösartigen, ja dämonischen Züge zeigt: Csaba Szegedi mimt in Giuseppe Verdis „Otello“ am Klagenfurter Stadttheater einen Jago zum Fürchten, wie man sich ihn nur wünschen kann und singt ihn mit wunderbarem Bariton. Antonello Palombi ist ein darstellerisch vorerst sehr verhaltener Titelheld, dem man die Eifersucht erst im zweiten Teil abnimmt. Seine kraftvolle Riesenstimme vermag er anfänglich kaum zu zügeln, beeindruckt dann aber auch mit leiseren Tönen und singt im Finale sogar ergreifend. Betsy Horne, anfänglich mit etwas viel Vibrato, ist eine sehr innige, intensiv leidende Desdemona. Matthias Frey singt einen etwas leichtgewichtigen Cassio. Gut hört man auch den Chor.
Helmut Christian