Eigentlich ist es ja ein Komödien-Selbstläufer, gestrickt mit vielen fast schon klassischen Mustern. Von der Fassade einer gutbürgerlichen Ehe ist jeder Putz ab, also putzt sich das Paar nach allen Regeln sprachlicher Niedertracht selbst auf. Mit verbalen Bosheiten, bei denen die Gürtellinie keine Rolle mehr spielt. Bleibt also nur noch der Weg zum Paartherapeuten, auch Seelenschlosser genannt, der zumindest Schadensbegrenzung betreiben soll. Als Ringrichter im Ehe-Ring mithin.

Idealbesetzung

Bestsellerautor Daniel Glattauer weiß natürlich auch, wie der Bühnenhase läuft und auf Trab zu halten ist. Die Uraufführung in den Wiener Kammerspielen wurde mit entsprechendem Beifall bedacht. Regisseur Mario Matthias kann in seiner Version des programmierten, aber schon auch heimtückischen  Lachschlagers im Grazer Schauspielhaus noch dazu auf eine Idealbesetzung bauen.

Margarethe Tiesel und Franz Solar, dem Vernehmen nach auch privat seit geraumer Zeit (natürlich höchst harmonisch) liiert, brillieren durch Wortakrobatik und Situationskomik, Johannes Silberschneider lässt als Therapeut rasch wenig Zweifel darüber aufkommen, dass er sich selbst reif für die Couch fühlt.

Eine Zimmerschlacht, ausgetragen mit scharfer Sprachmunition, aber auch einigen überraschenden Kehrtwendungen, ist das Ergebnis, das einem Gutteil des Publikums wohl auch die Begegnung mit alten, vertrauten Bekannten ermöglicht. Rein sprachlicher Art natürlich. Am Ende viel Beifall.