Alles Theater! Und das ist keineswegs übertrieben. Wenn heute in Oberzeiring das Uraufführungs-Festival „Werkstatt 2.16“ beginnt, finden nur drei der zwölf Premieren tatsächlich im Theater statt – dafür werden nichttheatrale Orte wie ein Campingplatz, ein altes Kaufhaus, ein privater Keller zu Spielorten. Detto die örtliche Turnhalle, in die für Christian Winklers „Mein persönliches Tschernobyl“ rund 400 Sandsäcke sowie 100 Matratzen und Decken verbaut wurden.
Ähnlich kompakt dürfte die Atmosphäre bei „Aufrüsten“ werden: in der Koproduktion von Follow the Rabbit und Das Planetenparty Prinzip geht es um die Auswüchse des Selbstschutz. Insgesamt ist das Festival exquisit bestückt: Wichtige Vertreter der steirischen Szene wie die Rabtaldirndln, Theater Feuerblau, Theater im Bahnhof, Spielraumensemble, Theater Quadrat sind ebenso mit dabei wie das junge slowenischsprachige Teater (S)entjan(z) aus Kärnten, die Wienerin Mimu Merz oder Performerin Sarah Maria Bürgin aus Basel. Mehr als 40 Projektanträge gab es für die „Werkstatt 2.16“, erzählt Peter Faßhuber. Warum das Festival bei Künstlern so gefragt ist? „In der Klausursituation entstehen eben besonders intensive künstlerische Prozesse“, mutmaßt Faßhuber. An denen das Publikum ab heute bis 1. Oktober teilhaben kann.
Ute Baumhackl