"Der große Dichter Handke hat den Nobelpreis zehnmal verdient", versichert Elfriede Jelinek auf "news.at". Für sie zähle dabei nur die literarische Qualität. Auch Mitglieder der Schwedischen Akademie hätten ihr 2004 beim eigenen Erhalt des Nobelpreises erklärt, "daß der Preis für nichts andres als die literarische Qualität der jeweiligen Arbeit vergeben wird. Für nichts sonst."
"Man müßte sonst einem antisemitischen Ungeheuer wie Céline jeden literarischen Rang absprechen, und er ist doch zweifellos einer der Bedeutendsten", so Jelinek und nennt als weitere Beispiele Knut Hamsun und Ezra Pound. "Wenn alle in eine Richtung rennen, müssen die Künstler als einzige in die andre, das ist nicht nur ihr Recht, sondern ihre Pflicht, auch wenn ihnen dabei noch so viele entgegenkommen, die keineswegs entgegenkommend zu ihnen sind. Das muß man dann halt aushalten."
Aufgrund seiner Haltung im Jugoslawien-Krieg war nach Zuerkennung des Nobelpreises an Peter Handke erneut eine Debatte über die Preiswürdigkeit des bei Paris lebenden österreichischen Dichters losgebrochen. Die Auszeichnung wird am 10. Dezember in Stockholm überreicht.