Ein Geschwisterpaar, das unterschiedlicher nicht sein könnte. Die ältere Schwester ist seit einigen Jahren Streifenpolizistin in Philadelphia, die jüngere Schwester landete im Drogen- und Prostituiertenmilieu. Fünf Jahre lang herrscht zwischen den beiden völlige Funkstille, abgesehen von einigen Begegnungen bei Verhaftungen.  Ehe ein Frauenmörder mehrmals zuschlägt.

Raffiniert, spannend und beklemmend verzahnt die US-Autorin Liz Moore (37) in „Long Bright River“ die mitunter tödliche Trostlosigkeit einer dahin siechenden Metropole mit einer Familienchronik, die ebenfalls reich an Tristesse ist, aber auch Erinnerungen an glückliche Jugendtage in sich birgt. Ein eindrucksvoller Beleg über die Dimension erstklassiger Kriminalliteratur. Zu den größten Fans dieses Crime Noir zählt übrigens Dennis Lehane. Schlecht? Wohl nicht.         Werner Krause

Buchtipp: Liz Moore. Long Bright River. Beck, 414 Seiten, 24,70 Euro.