Er ist auf einem Auge blind und kann eine seiner Hände nicht mehr bewegen, weil ihm die Nerven im Arm durchtrennt wurden. Der britisch-indische Autor Salman Rushdie laboriert nach einem brutalen Angriff bei einem US-Literaturabend im August noch immer an den Folgen seiner schweren Verletzungen. "Seine Wunden waren tief", berichtete Rushdies Agent Andrrew Wylie nun in einem Interview mit der spanischen Zeitung "El Pais".

Zu drei tiefen Verletzungen am Hals habe Rushdie bei der Attacke 15 weitere Wunden an Brust und Oberkörper erlitten: "Es war ein brutaler Angriff." Eine Zeitlang musste Rushdie (75) an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden. Mittlerweile soll er auf dem Weg der Besserung sein. Ob Rushdie derzeit noch in Spitalsbetreuung ist und wo er sich aufhält, wollte Wylie nicht sagen: "Er wird leben, das ist das Wichtigste."

Der Attentäter hatte Rushdie am 12. August auf der Bühne einer Literaturveranstaltung mit dem Messer attackiert. Er wurde noch vor Ort überwältigt. Danach gab er in einem Zeitungsinterview an, er habe den Autor niedergestochen, weil dieser den Islam beleidigt habe. Irans Ayatollah Khomeini hatte 1989 zur Fatwa, zur Tötung Ruhdies, aufgerufen, nachdem dieser in seinem Roman "Die satanischen Verse" angeblich den Propheten Mohammed beleidigt hatte. Vor Gericht plädierte der Attentäter aber auf "nicht schuldig" wegen Mordversuchs.