Für Asterix-Autor Jean-Yves Ferri ist die Arbeit an dem beliebten Comic komplizierter geworden. Heute könne man nicht mehr so leicht mit Klischees über ein Land spielen wie dies früher der Fall gewesen sei, sagte Ferri dem "Journal du Dimanche".
Die inzwischen verstorbenen Asterix-Erfinder Albert Uderzo und René Goscinny hätten in den 60er Jahren noch "die Engländer mit ihren großen Zähnen und die Griechen mit ihrem griechischen Profil karikieren" können. "Es war eine gutmütige Atmosphäre", sagte Ferri. "Heutzutage braucht man fast ein Wörterbuch auf dem Schreibtisch, um zu wissen, worüber man Witze machen darf und worüber nicht."
Sehnsucht nach den alten Klischees
Dabei sei das Spiel mit Klischees "Teil des Codes von Asterix", fügte er hinzu. "Aber es macht mir nichts aus, ein bisschen davon abzuweichen. Ich habe das Glück, dass mein persönlicher Humor mich nicht zu allzu frontalen Karikaturen verleitet."
Der 39. Band der Comic-Reihe rund um ein Dorf voller unbeugsamer Gallier, die den römischen Besatzern die Stirn bieten, wird voraussichtlich am 21. Oktober erscheinen. Um die Corona-Pandemie wird es dabei nicht gehen. "Die Epidemie ist ein trauriges Thema, voller Ängste. Es ist besser, über etwas anderes zu lachen und zu hoffen, dass sich das Blatt endlich gewendet hat, wenn das Album herauskommt", sagte Ferri. Dennoch werde es vielleicht die ein oder andere Anspielung geben - etwa "ein Zaubertrank, der einem Impfstoff ähnelt". Auch aktuelle Anspielungen sind von Anbeginn der Reihe ein wiederkehrendes Thema.
Der Zeichner Albert Uderzo und der Autor René Goscinny hatten die beliebte Comic-Reihe vor 60 Jahren mit dem Band "Asterix der Gallier" ins Leben gerufen. Sie wurde in mehr als hundert Sprachen und Dialekte übersetzt und ist damit eine der erfolgreichsten der Welt. Inzwischen erzählen Autor Jean-Yves Ferri und der Zeichner Didier Conrad die Geschichten rund um Asterix und seinen Freund Obelix.