Kein Grund zu feiern für Österreichs Sportler. Die Langläufer kleben wie Weihnachtsgänse in der Spur und erleben einen Fehlstart, dem U20-Eishockeyteam ergeht es wie der Wirtschaft – Pleitewelle, Mensur Suljovic spielt, als hätte er die Marillenmarmelade sämtlicher Faschingskrapfen in den Augen und scheidet bei der Darts-WM aus, Hasenhüttl ist weggesperrt, Wolfsburg bestätigt ein Fehlverhalten von Xaver Schlager, und die Skispringer fallen wie vollgesogene Glühweinbeutel aus der Luft. Die einstige Skination Nummer eins erlebt einen desaströsen Saisonauftakt. Nur ein Sieg, kaum Podestplätze. Schröcksnadel-Starre. Norweger und Schweizer fahren den Unsrigen, die wie gerupfte Suppenhühner auf den Skiern stehen, um die Ohren. Zum Hohn ist sogar der vom ÖSV aussortierte, nun für Deutschland startende Romed Baumann besser.
Die Regierung kämpft mit einem selbst verschuldeten Chaos, die Impfung geht der Bevölkerung zwar unter die Haut, weiß aber nicht, wie sie dort hingelangen soll. Da stößt der Silvestersprudel sauer auf und bleiben einem die Horsd’œuvre, keine Pferde auf Eiern, im Hals stecken. Gut, dass da Lindsey Vonn aus der Bresche springt und für Ablenkung sorgt. Wie Richard Lugner seinen Kleintierplüsch, wechselt die ehemalige Speed-Queen ihre Lebensabschnittspartner. Böse Zungen behaupten, sie will auch im Bett immer Erste sein. Jedenfalls eröffnen sich dadurch Möglichkeiten für den Habsburg-Clan, könnte man doch eine Vonn heiraten, dem Adelstitelverbot ein Schnippchen schlagen. Lustig wäre, würde Ester Ledecká Benjamin Raich ehelichen und seinen Familiennamen annehmen: Ester Raich.
Vielleicht entdeckt ja das ORF-Gebührenservice Michelle Gisin als Werbeikone, denken doch jetzt schon viele, sie sei die Frau der GIS. Derweil wurde ManU-Stürmer Edinson Cavani vom englischen Fußballverband für drei Spiele gesperrt, weil er auf Instagram einen Freund „Negrito“ nannte, eine in Südamerika gebräuchliche Verniedlichungsform für „Schwarzer“. Sensibilität in diesem Bereich ist begrüßenswert, allmählich nimmt die Nussknackerei der Sprachmoral aber bizarre Formen an. Ich warte nur darauf, dass man den Wörtern etymologisch zu Leibe rückt, dann muss man nämlich auch Begriffe wie „femina“ (die weniger Glauben hat) streichen und die Bibel als Hort politischer Unkorrektheit verbieten.
Gut, dass zumindest bei Lindsey Vonn und Pernell Karl Subban alles in Ordnung ist. „Wir werden immer Freunde bleiben und uns sehr lieben“, haben sie nach ihrer Trennung wissen lassen. Ob das auch für die österreichischen Sportler und das Jahr 2021 gilt? Eigentlich kann es ja nur besser werden. Wenn nicht, geht mir das Geimpfte auf, das es dann hoffentlich gegeben haben wird.