Anna Stern (30) beschreibt in dem ausgezeichneten Werk den Trauerprozess um einem engen Freund, der mit gerade einmal 25 Jahren gestorben ist. Dabei ist "das alles hier, jetzt." gleichermaßen das intime Protokoll einer Trauer, ein Erinnerungsbuch und zudem sprachlich ungewöhnlich - ist doch nie ganz klar, ob es sich bei den Figuren um Mann oder Frau handelt. Auch das Buch an sich, erschienen beim Verlag Elster & Salis, ist ungewöhnlich gestaltet.
Darüber hinaus ist die Entscheidung der Jury für die junge, produktive Autorin eine Überraschung. Stern habe einem der ältesten Themen der Literatur "eine völlig neue Form und unerhörte Töne abgewonnen", heißt es in der Mitteilung zur Begründung. Neben ihr nominiert waren Dorothee Elmiger für den Text "Aus der Zuckerfabrik", Tom Kummer für seinen Roman "Von schlechten Eltern", Charles Lewinsky mit "Der Halbbart" sowie Karl Rühmann für "Der Held".
Die Preisverleihung fand im Theater Basel statt, wegen der Coronapandemie allerdings in reduziertem Umfang. So war, im Unterschied zu den Vorjahren, nur die Preisträgerin anwesend. Dotiert ist der Schweizer Buchpreis mit 30.000 Franken (28.000 Euro). Die vier weiteren Autorinnen und Autoren, die in der engeren Auswahl waren, erhalten jeweils 3.000 Franken (2.800 Euro).