Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung, die heuer zum 30. Mal vergeben wird, soll im Rahmen der Europäischen Literaturtage am 22. November in der Minoritenkirche in Krems überreicht werden. Kennedy werde den Preis persönlich entgegennehmen, "sofern die COVID-19-Situation das erlaubt", wurde am Dienstag mitgeteilt.
"A.L. Kennedys Romane und Erzählungen sind tiefschürfend und wagemutig und gehören zu den künstlerisch wichtigsten Werken der Gegenwartsliteratur. Zugleich scheut sich A.L. Kennedy nicht, regelmäßig ihre Stimme gegen Intoleranz, Ausgrenzung und Unrecht zu erheben und dabei einzumahnen, dass der Mangel an Menschlichkeit mit dem Mangel an Kultur und der Geringschätzung von Kunst einhergeht", hieß es in der Begründung der Jury.
Ihr Engagement
Und weiter: "Ihr Engagement für eine tolerantere Welt spannt sich von international beachteten publizistischen Interventionen bis zur Mitarbeit an Projekten in Stadtteilzentren, Gefängnissen oder Krankenhäusern und ist getragen von der Überzeugung, dass Kunst und Literatur das Leben erhellen und dabei helfen können, den Herausforderungen unserer Welt emphatischer zu begegnen."
A.L. Kennedy, am 22. Oktober 1965 im schottischen Dundee geboren, wurde bereits mit ihrem ersten Roman "Einladung zum Tanz" (2001) bekannt und zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen englischen Autorinnen und Autoren. Mit Werken wie "Gleißendes Glück" (2000), "Alles was du brauchst" (2002), "Also bin ich froh" (2004), "Paradies" (2005) und "Day" (2007) fand sie auch im deutschen Sprachraum eine breite Leserschaft. Sie wurde mit zahlreichen wichtigen Literaturpreisen ausgezeichnet, etwa 2007 mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, 2016 mit dem Heine-Preis. Kennedy lebt in London und unterrichtet kreatives Schreiben an der University of Warwick.
Der Ehrenpreis wird seit 1990 vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) und dem Fachverband Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) ausgerichtet. Bisherige Preisträger waren u.a. Viktor Frankl, Kardinal Franz König, Gerhard Roth, Simon Wiesenthal, Hugo Portisch, Christine Nöstlinger, Sir Peter Ustinov, Barbara Coudenhove-Kalergi, Doron Rabinovici, Elif Shafak und zuletzt Francesca Melandri.