Lisa Eckhart wurde von einem Hamburger Literaturfestival ausgeladen, weil man dort angeblich Randale befürchtete. Eckhart war wegen einiger Aussagen ihrer Bühnenperson vor einiger Zeit in die Kritik geraten, so wurde ihr Antisemitismus vorgeworfen. Die Geschichte der Ausladung stopft derzeit das mediale Sommerloch, und auch ihrem gerade jetzt erschienenen Roman "Omama" bringt die Aufregung viel Aufmerksamkeit.
In einem Gespräch mit der APA zeigte die gebürtige Leobnerin für die Solidaritätsbekundungen seitens der AfD für ihre Ausladung wenig Gegenliebe. Eckhart über die politische Vereinnahmung ihrer Figur: "Ich kann mich da gar nicht groß empören. Wir alle wissen, dass diese Partei weder Anstand noch Verstand besitzt. Das ist ja wohl eine Aktion, die sich perfekt in ihr Tun einreiht. Ich möchte das auch gar nicht politisch verortet sehen. Das ist ein grundsätzliches Problem, dass ein gewisser Putzfimmel vorherrscht. So einen Säuberungswillen sehe ich überall, dass man nicht möchte, dass sich etwas vermischt. Bei der AfD ist es natürlich umso lächerlicher, dass die mich für ihre Agenda vereinnahmen wollen unter dem Titel der Meinungsfreiheit."
Über die Debatte scheint Eckhart eher unglücklich: "Es ist völlig aufgebauscht. Es ist mir einfach peinlich. Ich möchte, dass posthum gesagt wird: Sie war Dynamit! Aber nicht aufgrund dieser Lappalie." Dem Vorwurf, der ganze Konflikt sei eine großangelegte PR-Aktion für ihr Buch widerspricht Eckhart entschieden. Es sei natürlich so, so Eckhart, dass das ganze so wirke, aber: "glauben Sie nicht, dass es mir nicht auch zuwider ist, dass die Menschen alles heute nur mehr durch eine sehr konsumistisch getrübte Brille wahrnehmen und alles nur noch als Werbung empfinden. Das kommt mir zugute, aber der Gesellschaft nicht. Ich finde, es zeigt auch von einer großen Empathielosigkeit und Degeneration, dass die Leute dem einen PR-Gag unterstellen. Das kann doch niemand wollen: soviel Aufmerksamkeit nicht für den Inhalt des Romans, sondern für eine Ausladung. Die Menschen wollen Aufmerksamkeit, ich aber will noch traditionell Ansehen. Da ist ein großer Unterschied für mich."