Seit Ausbruch der Coronakrise wird er wieder viel gelesen: Camus 1947 verfasster Roman "Die Pest" beschreibt den Ausbruch der Seuche in einer algerischen Küstenstadt "und entwickelt daraus eine politische Allegorie, eine existenzialistische Parabel", heißt es in der Ankündigung. "Camus seziert hellsichtig das menschliche Handeln im Angesicht der Katastrophe. In fast schon dystopischer Präzision scheint 'Die Pest' die heutigen Entwicklungen in der Corona-Krise vorwegzunehmen und zeichnet dabei ein erstaunlich vergleichbares Bild unserer 'neuen Normalität'."

Die Vorlesevideos der an 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verteilten Textpassagen sollen nach einer Idee von Claus Philipp und Thomas Gratzer zusammen eine rund 10-stündige Marathonlesung ergeben. Laut Organisatoren haben u.a. Ex-Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann, Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger, ORF-Moderator Armin Wolf, der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, Alt-Bundespräsident Heinz Fischer, die Autoren Franzobel und Clemens J. Setz sowie die Schauspieler Klaus Maria Brandauer, Dörte Lyssewski, Michael Maertens, Birgit Minichmayr, Erwin Steinhauer und Ursula Strauss ihre Mitwirkung zugesagt.

Zur Lesung werden freiwillige Spenden erbeten, die von der Coronakrise besonders betroffene Kulturschaffende, gehen sollen. Ein Monat lang soll die Marathonlesung auf fm4.orf.at nach der Premiere am Karfreitag abrufbar sein.