Zwei externe Experten des Nobelkomitees der Schwedischen Akademieräumen nach nur knapp einem Jahr ihre Posten. Die beiden Schriftsteller Gun-Britt Sundström und Kristoffer Leandoer hätten mitgeteilt, das Komitee vor der Arbeit an der Literaturnobelpreisvergabe im kommenden Jahr zu verlassen, teilte die Akademie am Montag mit.
Dieser Entschluss sei bedauernswert, da Sundström und Leandoer sehr wertvoll für das Nobelkomitee gewesen seien, erklärte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm. Leandoer selbst begründete seinen Entschluss mit unterschiedlichen Auffassungen darüber, wie schnell der Veränderungsprozess bei der Akademie nach dem Skandaljahr 2018 vonstattengehen müsse. Ihm gingen die Veränderungen zu langsam, dafür fehle ihm die Geduld, schrieb er in der Zeitung "Svenska Dagbladet". Während ein Jahr in seinem Leben eine lange Zeit sei, sei es in der Akademie nur eine kurze.
Nach den Querelen um das mittlerweile ausgetretene Mitglied Katarina Frostensen und ihren Mann Jean-Claude Arnault sowie der damit einhergehenden tiefen Krise hatte die Schwedische Akademie das Nobelkomitee Ende 2018 um fünf externe Mitglieder erweitert. Neben Sundström und Leandoer sind das die Literaturkritiker Mikaela Blomqvist, Rebecka Kärde und Henrik Petersen. Das Nobelkomitee wählt den Literaturnobelpreisträger aus, das letzte Wort hat dann aber die Schwedischen Akademie. Die Literaturnobelpreise für 2018 und 2019 werden am 10. Dezember in Stockholm an Olga Tokarczuk und Peter Handke verliehen.