Um Original-Stücke aus dem Nachlass des Dichters Heinrich von Kleist kaufen zu können, hat das Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder eine Spendenaktion gestartet. Bis zum Jahresende vermittelt das Museum unter dem Motto "Ein Stück Kleist" Patenschaften für Wörter, Zahlen und Satzzeichen eines Briefes, den Dichter Heinrich von Kleist (1777 - 1811) 1803 geschrieben hat.
Für 35 bis 150 Euro können Interessierte Pate werden. Sie erhalten ein Faksimile des Briefabschnittes inklusive einer Umschrift. Die Resonanz sei groß, sagte eine Sprecherin des Museums, dem ein Aufkauf-Etat fehlt.
Es geht um sieben Kleist-Zeilen am Ende eines dreiseitigen Briefes. Das vergilbte Schriftstück beginnt mit den Worten "Und nun küsse in meinem Namen", es endet mit der Unterschrift "Heinrich". Diese hat sich Frankfurts Oberbürgermeister Martin Wilke für 300 Euro gesichert. Das sei für ihn Ehrensache gewesen. "Der Brief ist eine Rarität und um Raritäten muss man kämpfen", sagt er.
Nach Angaben von Museumsleiterin Hannah-Lotte Lund hat Ulrike von Kleist die Zeilen einer Freundin geschenkt. Mehr als 100 Jahre lang galten diese als verschollen, aus Privatbesitz seien sie kürzlich in ein Wiener Antiquariat gelangt. Zwei Gutachten belegten die Echtheit des Briefabschnitt, der 35.000 Euro kosten soll.