Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach hat weitere Tagebücher des österreichischen Schriftstellers Peter Handke (74) erworben. Seit knapp zehn Jahren sind bereits 66 Tagebücher aus den Jahren bis 1990 im Besitz der Institution, nun kommen mehr als 151 Tagebücher aus der Zeit danach hinzu. Nach Angaben des Archivs umfassen sie 23.500 mit der Hand geschriebene Seiten. Neben der Burda Stiftung und der Kulturstiftung der Länder half auch das Kulturstaatsministerin beim Ankauf.

Der 1942 im Griffen in Kärnten geborene Handke zähle zu den bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart, hieß es. Die Tagebücher seien für das Verständnis seines Werks von überragender Bedeutung. Sie enthalten Tagesnotizen, Werkentwürfe und Aphorismen, Notizen zu Reisen, Vokabellisten, Bildbeschreibungen, Naturbeobachtungen, Zeichnungen sowie Überlegungen zu seinen Werken. Die bereits in Marbach vorhandenen Tagebücher gehörten zu den meistgenutzten Beständen.

Filmpreis NRW

Peter Handke steht auch im Mittelpunkt eines Dokumentarfilmes, der dieser Tage mit dem Filmpreis NRW ausgezeichnet wurde. "Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte..." von Corinna Belz gebe "klug und feinsinnig überraschend tiefe Einblicke in Leben und Arbeit des verschlossenen Künstlers und kommt ihm so erstaunlich nahe", heißt es in einer Aussendung der Düsseldorfer Film- und Medienstiftung NRW.