Im Herbst erscheint Ihr neues Buch „Knickerbocker Bande 4immer“. Worum geht es?
THOMAS BREZINA: Axel, Lilo, Poppi und Dominik treffen sich nach vielen, vielen Jahren wieder, nachdem sie überhaupt keinen Kontakt mehr hatten. Dank einer geheimnisvollen Einladung landen sie auf einer einsamen Felseninsel, wo sie in einen Fall verwickelt werden.
Es ist ein Buch für Erwachsene. Inwiefern unterscheidet es sich von Ihren Kinderbüchern?
Natürlich sind die Hauptpersonen erwachsen und haben auch ein erwachsenes Leben. Aber auch der Fall ist etwas härter und unheimlicher.
Woher kam die Idee?
Die spukt mir bereits seit sieben Jahren im Kopf herum und im Frühjahr hatte ich eine Eingebung, dann ist es losgegangen.
Die Knickerbocker-Bande und Tom Turbo sind nur zwei von etlichen Reihen – an welcher hängt Ihr Herz speziell?
Geschrieben habe ich alle gerne, sonst hätte ich es nicht schreiben können. Das ist, als frage man einen Vater, welches Kind ihm das liebste sei.
Ist etwas Neues in Planung?
Ich sammle ständig und überall Ideen, schreibe alles auf, aber nur die besten Sachen daraus nehme ich dann und rede auch erst dann darüber, wenn wirklich was daraus wird.
Sie haben bisher schon rund 550 Bücher geschrieben, wovon lassen Sie sich inspirieren?
Meine Leidenschaft ist es, Ideen zu sammeln. Man schafft es, indem man mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht, sich umschaut und zuhört.
Da treten auch Ungläubige auf den Plan. Wie gehen Sie mit Menschen um, die Sie beschuldigen, einen Ghostwriter zu haben?
Wenn das jemand behauptet, dann wird er darauf hingewiesen, dass das nicht wahr ist. Und wenn er das noch einmal behauptet, dann werde ich sehr, sehr ärgerlich. In der Geschichte gab schon einige, die sehr viel erschaffen haben, im Nachhinein denkt daran keiner mehr.
Apropos Tom Turbo: Sie moderieren seit 25 Jahren, sind seit fast zehn Jahren für das Kinderprogramm des ORF verantwortlich. Was hat sich verändert?
Mir war es immer wichtig, auf Qualität zu setzen. Ich wollte Sendungen machen, die eine lange Haltbarkeit haben, die man immer wieder gerne anschaut. Heute werden wir bei Folgen eher kürzer, weil die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder auch kürzer geworden ist. Die Sendungen sollen aber nach wie vor begeistern – für Natur, Tiere, für Experimente.
Und bei Büchern?
Der Kern ist der gleiche geblieben. Heute muss man Bücher für Kinder, die gerade nicht so gerne lesen, noch knapper machen, stärker illustrieren. Die Bücher müssen auf Kinder zugehen, um zu zeigen, dass sie lebendig sind.
Vom Fernsehen zu den Neuen Medien: Sie sind sehr aktiv auf Instagram. Hier hat es kürzlich sogar eine kleine interaktive Krimi-Serie gegeben. Wie hat sich das ergeben?
Aus purer Freude. Ich habe begonnen, auf Instagram ein wenig auf humorvolle Weise über mein Leben zu erzählen. Dann hatte ich lustige Ideen und ich wurde zum Beispiel von meinem Computer verschluckt. Und dann entstand die Geschichte mit meinem Glücksschwein, welches auf einmal entführt wurde.
Darauf haben Sie ja sehr viel Resonanz bekommen ...
Ja, da sind Hunderte, wenn nicht Tausende Fotos gekommen von Menschen, die auf Urlaub waren und mir ein Bild von der Glücksschweinsuche geschickt haben. Es war eine unglaublich schöne Erfahrung und am Ende war ich richtig traurig.
Ist schon eine neue Geschichte in Planung?
Derzeit bin ich Professor Conrad Brezlbär, der alles Mögliche über Schnecken erzählt. Ich habe auch schon eine Idee für eine neue Geschichte, die aber sehr aufwendig sein wird.
Trotz aller Medienpräsenz haben Sie es immer geschafft, dass nicht viel von Ihrem Privatleben an die Öffentlichkeit gerät. Hat das einen Grund?
Ich stehe in der Öffentlichkeit mit meinen Geschichten, meinem Beruf. Und es gibt etwas, was ich für mich haben möchte, das ist mein privates Leben.