Höchst erfreulich aus österreichischer Sicht. Auf der Longlist für den wohl begehrtesten Literaturpreis befinden sich Franzobels "Das Floß der Medusa", Robert Menasses "Die Hauptstadt", "Schau mich an, wenn ich mit dir rede!" von Monika Helfer, "Flugschnee" von Birgit Müller-Wieland sowie "Phantome" von Robert Prosser

20 Titel

Unter den 20 von der Jury bekannt gegebenen Titeln befinden sich auch Sven Regeners "Wiener Straße", Julia Wolfs fortgeschriebener Siegertext des 3sat-Preises in Klagenfurt 2016 ("Walter Nowak bleibt liegen"), sowie die bekannten deutschen Autoren Feridun Zaimoglu ("Evangelio"), Marion Poschmann ("Die Kieferninseln"), Ingo Schulze ("Peter Holtz", von der "FAZ" bereits zum "haushohen Favorit dieses Jahres" ausgerufen) und Thomas Lehr ("Schlafende Sonne"). Mit JonasLüscher ("Kraft") und dem in Genf lebenden Deutschen ChristophHöhtker ("Das Jahr der Frauen") kann sich auch die Schweiz Hoffnungen machen. Es sind 13 Männer und sieben Frauen nominiert.

Spiegel der Zeit

Die Longlist sei "Ausdruck des Versuchs, die Vielfalt der aktuellen deutschsprachigen Literaturlandschaft zu spiegeln", so die österreichische Jurysprecherin Katja Gasser (ORF) in einer Aussendung: "Auf ihr finden sich mit den Büchern unterschiedliche literarische Antworten auf das Leben, den Zustand der Welt, der Menschen: Politisches wie explizit Unpolitisches, traditionell Erzähltes wie Sprachzentriertes und Risikofreudiges, lyrisch Gewobenes wie realistisch Gestricktes. Allen Büchern gemeinsam ist, dass sie die Jury auf die eine oder andere Art gestochen und gebissen haben - angerührt im besten Wortsinne."

Großes Finale

Am 12. September wird die Liste auf sechs Titel der Shortlist verkürzt. Der Sieger wird am 9. Oktober verkündet, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse. In diesem Jahr gab es einen neuen Rekord: 174 Romane sind von deutschsprachigen Verlagen eingereicht worden - mehr als je zuvor, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels berichtete. Dazu kamen 26 Romane, die von der Jury zusätzlich gesichtet wurden.

Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 vergeben. Gesucht wird der beste deutschsprachige Roman des Jahres. Der Sieger erhält 25.000 Euro, die übrigen fünf Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro. Die Auswahl trifft eine siebenköpfige Jury, die jedes Jahr neu besetzt wird. 2016 wurde Bodo Kirchhoff für "Widerfahrnis" ausgezeichnet.